(Sjælland) – In einer koordinierten Aktion hat die Polizei auf ganz Sjælland (Seeland) am gestrigen Mittwoch eine Aktion gegen das Bandenmilieu in Rockertreffpunkten durchgeführt. 30 Hausdurchsuchungen gab es, 17 Festnahmen erfolgten, und es wurden diverse Waffen und auch Rauschgift beschlagnahmt. „Besucht“ wurden die Banden „Gremium“, „Black Jackets“, „Brothas“, „Mongols“, „Satudarah“ und die neue Bande der „Osmanen Germania“. Die Aktion lief bis in den späten Nachmittag hinein.

Nach den jüngsten Schießereien zwischen vielen Banden in København und auf der Insel Sjælland, führte die Polizei am Mittwoch eine ganze Reihe von koordinierten Razzien und Verhaftungen in der Gang-Umgebung durch. Während der Aktion, konzentrierte sich die København-Politi in Zusammenarbeit mit der Task Force East und anderen Sjælland-Politi-Einheiten auf 30 Adressen auf Sjælland. Die Aktion begann vormittags um 09:45 Uhr.

Die Polizei meldete, sie hat unter anderem eine geladene Pistole, eine Maschinenpistole des Typs Uzi, mehrere Dolche, Klappmesser usw. und Schlagstöcke, Diebesgut sowie Drogen – von Marihuana zu MDMA, Amphetaminen und Kokain gefunden und beschlagnahmt.

Der stellvertretende Polizeiinspektor der København Politi, Torben Svarrer, sagte kurz nach 16 Uhr, man hatte schon 17 Personen verhaftet. Die Polizei handelte aufgrund eines Gerichtsbeschlusses, nachdem Erkenntnisse über mutmaßliche Verstöße gegen das Waffen- und Arzneimittelgesetz vorlagen. Zudem hatte die Polizei ohnehin gegen den Verdacht des Besitzes von Waffen, Handel und Besitz von Drogen, Erpressung, Gewalt, Wirtschaftskriminalität und andere Eigentumskriminalität ermittelt.

Nach den jüngsten Schießereien hatte diese Aktion auch einen klaren symbolischen Wert für die Polizei. „Wir wollten ein Signal an das Bandenmilieu senden, dass die Grenze nun erreicht ist. Sie haben Grenzen überschritten, die wir nicht mehr hinnehmen können, und wir waren lange Zeit in der Bandenkriminalität relativ untätig. Wir haben ihnen jetzt gezeigt, dass sie damit aufhören müssen“, sagt Torben Svarrer.

Auch der konservative Justizminister Søren Pape Poulsen hat eine härtere Vorgehensweise gegen Rocker und Bandenkriminalität angekündigt. Die Regierung und die politischen Parteien werden zu Beginn des neuen Jahres ein neues Gesetzespaket dazu aushandeln. „Es wird härtere Strafen geben. In Bezug auf die Inhaftierung und Abschiebung wird einiges geschehen. Die Polizei erhält bessere Ausstattung, um den Druck auf Rocker und Banden zu erhöhen, und das Ausstiegsprogramm wird  gestärkt“, schreibt Soren Pape Poulsen in einem Blog-Post auf TV 2.

von

Günter Schwarz – 22.12.2016