Beim weiblichen Pflegepersonal gehört die sexuelle Belästigung während der Arbeitszeit sozusagen „zum Alltag“. Viele Angestellte im Pflegebereich haben in einer neuen Umfrage erklärt, dass sie häufig unerwünscht berührt oder gar geküsst werden.

Das Personal in der Alten- und Krankenpflege gibt an, bei der Arbeit sexuell belästigt zu werden. Eine neue Untersuchung der Gewerkschaft FOA zeigt, dass rund 32 Prozent der befragten Mitarbeiter innerhalb eines Jahres sexuell durch Berührungen, Küsse, herablassende Kommentare oder unpassende Blicke belästigt wurden. Das berichtet die Tageszeitung „Politiken“.

Zumeist sind Patienten verantwortlich für die Belästigung. Und das sei ein großes Dilemma, erklärt FOA-Verbandssekretärin Joan Prahl.

„Es sind nicht nur Personen mit Demenzerkrankungen oder psychisch kranke Menschen, die das Personal belästigen. Diese haben ihre eigene Sexualität häufig nicht unter Kontrolle“, so Prahl. Sie hofft, dass die Arbeitgeber im Gesundheitswesen ihre Verantwortung ihren Mitarbeitern gegenüber ernst nehmen und ihnen ein weitgehend „belästigungsfreies Arbeiten“ anbieten können.

„Natürlich werden wir das Problem nicht komplett aus dem Weg räumen können. Doch eine Lösung wäre beispielsweise, dass man in Zukunft zu zweit die Krankenbesuche und -behandlungen durchführt“, erklärt Prahl in „Politiken“.

von

Günter Schwarz – 16.06.2018