(Aarhus) – Wissenschaftler wollen bis zu zehn Wölfe fangen und mit GPS-Sendern ausstatten. Aber nicht alle sind gleichermaßen begeistert von dieser Idee mit der „Zusatzausstattung“ der Wölfe.

Wolfforscher der Universität Aarhus haben an und um Vind Hede in der Wolfszone Vestjyllands (Westjütlands) an drei Orten Wolfsfallen errichtet und aufgestellt. Mit den Fallen beabsichtigen die Forscher bis zu zehn dänische Wölfe einzufangen und mit GPS-Sendern um den Hals ausstatten, so dass sie mehr über die Wölfe erfahren können.

Aber nicht jedem gefällt diese Methode. „Grundsätzlich ist es eine riesige Mausefalle, die aufgestellt wurde“, sagt der linke Politiker und Wolfsbefürworter Erik Poulsen, der die Facebook-Seite „Hier ist der Wolf in Dänemark“ herausgibt.

Die Falle funktioniert so, indem der Wolf die Schafe sieht, aber nicht an sie herankommen kann, da der Zaun wolffest ist und nicht von ihm überwunden werden kann. Folglich muss der Wolf am Zaun entlanglaufen, bis er eine Öffnung findet.

In einem Seitenzaun wurde dem Wolf eine Öffnung gelassen, und wenn er einmal da hindurch gegangen ist, sitzt er in der Falle, die zum Anlocken dieser Tiere noch mit Duftstoffen beschmiert ist, die der Wolf liebt. Sobald ein Wolf in die Falle gegangen ist, bekommen die Sensoren ein Signal, den Zugang zu schließen.

Die Wolfsfalle lockt den Wolf durch eine Öffnung. Wenn ein Wolf die Holzkiste passiert hat, schlägt eine Tür zu und hält den Wolf gefangen. Foto: Ulvetracking.dk

Es beunruhigt Erik Poulsen, dass Sie Wölfe in Holzkisten eingeschlossen werden. „Das wirft einige Fragen auf. Wenn ein Wolf eine solche Holzkiste betritt, weiß er nicht, ob er sich weh tut oder nicht. Die Methode birgt ein großes Risiko und wirft Fragen zur Tierethik auf – sowohl für Schafe als auch für den Wolf“, meint er.

Der leitende Forscher Peter Sunde bestätigt den Ansatz, möchte aber nicht näher darauf eingehen. Er spricht nur davon, warum die GPS-Verfolgung von Wölfen seiner Meinung nach wichtig ist. „Wir erhalten die Gelegenheit zu untersuchen, warum sich der dänische Wolf anders verhalten sollte als in anderen Ländern“, sagt Peter Sunde, leitender Forscher am Institut for Bioscience an der Aarhus Universitet.

Erik Poulsen fordert jedoch mehr Antworten von den Forschern. „Was machen Sie, wenn die Fallen nicht so funktionieren, wie sie sollen? Fangt ihr dann damit an, Schafe direkt in die Falle zu stecken, um Wölfe anzulocken? Es gibt eine Reihe von Fragen, auf die ich Antworten zu diesem Experiment vermisse“, sagt der Wolfsbefürworter.

Das Fangen der Wölfe durch die Wissenschaftler wird etwa 300.000 Kronen (13.400 Euro) pro Wolf kosten, um ihre Bewegungen per GPS überwachen zu können.

von

Günter Schwarz – 18.03.2019