Das Ministerium für Bildung drängt private Schulen mehr der Kinder, die als Folge der Flüchtlingskrise in das Land kommen, aufzunehmen.

Die 337 Freischulen und 146 Privatschulen sollen selbst entscheiden dürfen, wie viele Kinder aufgenommen werden sollen. Die Schulen dürften sich jedoch nicht um ihren Teil der Verantwortung drücken, die in diesem und dem nächsten Jahr auf die Gemeinden zukomme, betont die Ministerin für Bildung, Ellen Trane Nørby (V).

»Die freien Schulen sind Teil der Gesellschaft und haben somit auch eine gesellschaftliche Aufgabe. Die Schulen müssen sich fragen, ob sie sich als kleine isolierte Enklaven verstünden – oder ob sie ein engagierter und aktiver Teil des Grundschulsystems seien. Ich hoffe, dass jeder Vorstand der unabhängigen Schulen sich dieser Aufgabe stellen wird.«, sagt die Ministerin.

Die Regierung verhandelt nun Entwürfe mit dem Verband dänischer Freischulen und dem Verband Nationaler Privatschulen. Beide Verbände betonen, sich der Aufgabe stellen zu wollen. Dies ginge jedoch nicht, ohne gewisse Hürden zu nehmen:

– Viele Schulen sind bereits jetzt voll besetzt und es gibt in vielen Orten lange Wartelisten. Es müsse überlegt werden, ob Flüchtlingskinder diese Wartelisten überspringen dürfen.

– Der Vorsitzende des Verbandes Nationaler Privatschulen, Karsten Suhr, erwägt eine Aufnahme über eine generelle Vergrößerung der Klassen. Diese Entscheidung müsse jedoch den einzelnen Schulen überlassen werden.

Gegenüber der Berlingske kritisiert der Vorsitzende des Handels- und Arbeitsmarktausschusses, Thomas Kastrup-Larsen (S), den Druck des Bildungsministeriums: »Es ist böse und unvernünftig so eine Herausforderung allein auf die Schulen abzuwälzen.«

von
Line Holm – 05.05.2016