Wenn man auf Veranstaltungen fotografiert, gehört man selten zu den Lieblingsmenschen von Zuschauern. Oft ist es „der Fotograf“, der dort leichtfüssig durch die Dekoration tänzelt, allen ungeheuer auf den Sack geht und sich selbst absolut keiner Schuld bewusst ist – schließlich wird er dafür bezahlt, gute Bilder zu schießen und erhält vom Veranstalter die Erlaubnis sich »frei zu bewegen«.

Blöd wird es, wenn mehrere Fotografen sich eine Arena teilen müssen. Dies ist bei offiziellen Anlässen der Fall, wie in diesem Jahr die Eröffnung der NordArt in Büdelsdorf. Mit dabei, ein durchaus bekanntes Gesicht, der scheinbar seit einigen Jahren innerhalb der NordArt eine Position innehat, die andere Fotografen kennen sollten, da er sich »sehr frei bewegt«.

Pressefotografen haben unter sich eine Art »Kodex«, welches auf kollegialem Verhalten basiert. Die erste Regel ist es, anderen nicht in das Bild zu laufen. Auch bei der NordArt hielten sich alle daran. Nun, … fast alle. Während Fotografen aus aller Herren Länder sich artig so platzieren, dass Zuschauer und andere Fotografen nicht gestört werden, »moonwalked« unser »TOP-Kollege« nicht nur allen durch’s Bild, sondern sorgt auch noch dafür, dass andere keine Bilder bekommen; bzw. laufende Filmaufnahmen komplett verdorben werden.

Leider kennen wir die Identität dieses »netten Gesellen« nicht. Ansonsten würden wir ihm noch eine Urkunde ausstellen. Verdient gewonnen hat er jedoch unsere:

Ehrenstachelbeere für unkollegiales Verhalten
Als Sonderpreis, abgesprochen mit unserer Kollegin Mila, die selbst als Pressefotografin im gesamten Norddeutschen Raum unterwegs ist, erhält er auch den Titel,

Welleprinz des Monats
, da er auf 3 Meter Distanz mit Equipment arbeitet, mit dem wir höchstens bei Sportveranstaltungen aufschlagen, um auf große Entfernung noch gute Bilder zu bekommen.


Ein echter Profi arbeitet auch auf kurzer Distanz mit wichtigen Objektiven

Es ist allerdings beruhigend zu wissen, dass es noch Kollegen gibt, die die Anwesenden mehr nerven als man selbst. Da fühlt man sich als Pressefotograf auch mal richtig gut.

Danke dafür.

von

Michael Schwarz – 05.06.2016