Der neue dänische Einbürgertest in Dänemark ist derzeitig seitens aller moderaten demokratischen Parteien scharfer Kritik ausgesetzt, denn Fragen, die dänische Neubürger zu beantworten haben, können selbst von Dänen durch Geburt kaum richtig beantwortet werden. Selbst Parlamentarier aus dem Folketing (dänisches Parlament), von denen sich einige freiwillig dem Test unterzogen haben, scheiterten an vielen Fragen und einige unter ihnen hätten sogar nach dem Test ihre dänische Staatsbürgerschaft verlieren müssen.

Politiker von Venstre und Sozialdemokraten haben sich somit dafür ausgesprochen, dass der dänische Einbürgerungstest zumindest für diejenigen wiederholt wird, die ihn nicht bestanden haben. Letztes Jahr fielen bei dem ehemaligen Einbürgerungstest noch etwa drei Prozent durch – aktuell sind es laut der Tageszeitung Politiken jedoch 63 Prozent!

Das ist unangemessen und gar unanständig, meinen Politiker von Venstre und Sozialdemokraten und betonen, es sei nie die Absicht gewesen, den Einbürgerungstest so schwierig zu machen wie jetzt, wo selbst bekannte Politiker, die sich als Test einer Prüfung unterzogen, die meisten Fragen nicht beantworten konnten.

Der Konservative Naser Khader fordert eine Untersuchung, warum es den „neuen“ Dänen so schwer gemacht worden ist.

Der Folketingspolitiker Jesper Langballe von der ohnehin „ausländerkritischen“ Partei Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) meinte hingegen, für ihn sei die Frage nicht wichtig, wie viele der potenziellen Neubürger den Test prozentual nicht bestanden haben.

von

Günter Schwarz – 13.06.2016