Unsere Natur ist in den letzten 20 Jahren geschrumpft. Grundeigentümer und Gemeinden müssen mehr Verantwortung übernehmen, sagen Naturschützer.

Naturbelassene Regionen verrindern sich. Seit 1995 sind die Bereiche mit Wiesen um 2,9 Prozent zurückgegangen. Rechnet man den Anstieg von Gebieten dagegen, in denen Seen und Teiche angelegt wurden, die um etwa 2,3 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum gewachsen sind, so bleibt ein Nettoverlust von 0,6 Prozent der in dem sonten Abschnitt 3-geschützten Natur.

Dieses besagt eine Aussage von DCE – dänisches Zentrum für Umwelt und Energie der Universität Aarhus, das die Entwicklung von 1995 bis 2014 beobachtete und diese Analyse aufgrund von Luftaufnahmen und Erhebungen landesweit berechnete. Der aktualisierte Datensatz von Dänemarks Natur begann im Jahr 2010, als sich herausstellte, dass Tausende von Naturschutzgebieten in Dänemark ohne die lokalen Behörden geschadet wurde. Bei der Arbeit wurde allerdings auch einiges entdeckt, was zuvor als Natur „übersehen“ und damit nicht gezählt wurde. Daraus ergibt sich ein registrierter Zuwachs der Abschnitt 3-Naturschutzgebiete um 4,7 Prozent.

Gebiete nach Absatz 3 des Naturschutzgesetz, das auch als „die kleine Natur“ bekannt ist, umfasst Wiesen, Sümpfe und Feuchtgebiete, Moore, Überflutungsgebiete, Seen und Teiche.

„Der Verlust an Natur wurde von der landwirtschaftlichen Bearbeitung und durch Flächenumwandlungen verursacht, und hier stehen die Grundeigentümer und Gemeinden in der Verantwortung“, sagt Ella Maria Bisschop-Larsen, Präsidentin der dänischen Gesellschaft für Naturschutz (DN). „Wir freuen uns, dass wir jetzt das Wissen haben, wie die Natur jetzt ist, und so können wir uns darum kümmern, die Natur zu erhalten und eventuell einiges zurückzugewinnen“, sagt sie in einem Kommentar.

„Der bescheidenene Rückgang unterliegt großen Schwankungen in den Städten und Gemeinden des Landes. København nimmt natürlich den ersten Platz an verlorener Natur ein, weil die Øresundbrücke zum großen Teil auf geschützter Natur gebaut wurde. Aber auch eine Reihe von Gemeinden in Nordjylland ist Natur verloren gegangen. Dazu gehören Hjørring, Jammerbugt, Brønderslev und Frederikshavn“, sagt die DN-Präsidentin.

„Es wurde nicht selten zu weit gegangen, und es wird Zeit, dass man sich in den Gemeinden der Werte bewusst wird, um der Verantwortung gerecht zu werden“, meint Ella Maria Bisschop-Larsen.

Der Minister für Umwelt und Ernährung Esben Lunde Larsen (Venstre / sozialliberale Partei) berichtet, dass die Gemeinden in der nahen Zukunft prüfen sollen, ob der Rückgang tatsächlich 0,6 Prozent beträgt, wie diese Untersuchung ergeben hat, und ob es möglich ist, Flächen zu renaturieren.

„Ich bin überzeugt, dass die aktualisierten Aufzeichnungen die Grundbesitzer helfen, sich mehr um die Natur zu kümmern und einem Rückgang der Natur entgegewirken“, sagt Lunde Larsen.

von

Günter Schwarz – 23.06.2016