Außenminister Steinmeier (SPD) erntete viel Kritk aus der Union und bei den östlichen Bündnispartnern für seine Warnung vor „lautes Säbelrasseln“ der NATO an der Ostgrenze. Laut einer Umfrage teilen allerdings fast zwei Drittel der Deutschen Steinmeiers Einschätzung.

Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov teilt eine deutliche Mehrheit die Kritik von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Säbelrasseln der NATO. Lediglich neun Prozent unterstützen dagegen die Pläne der Bundesregierung, hunderte Soldaten zur Abschreckung Rußlands ins Baltikum zu schicken.

Steinmeier zog mit seiner Kritik am Verhalten der NATO gegenüber Rußland massive Kritik der Union und der östlichen Bündnispartner auf sich, als er damals äußerte: „Was wir jetzt nicht tun sollten, ist durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anzuheizen. Wer glaubt, mit symbolischen Panzerparaden an der Ostgrenze des Bündnisses mehr Sicherheit zu schaffen, der irrt.“

64 Prozent der insgesamt 2.054 Befragten unterstützten diese Haltung, während 16 Prozent sie ablehnten. Das alles, obwohl 49 Prozent ein militärisches Vorgehen Rußlands gegen die baltischen Staaten wie vor zwei Jahren auf der ukrainischen Krim durchaus für möglich halten. Lediglich 30 Prozent glauben nicht an ein solches Szenario.

Auf dem Nato-Gipfel am 8. und 9. Juli in Warschau soll die Entsendung von vier Nato-Bataillonen nach Polen und ins Baltikum beschlossen werden. Deutschland wird voraussichtlich die Führung des Bataillons in Litauen übernehmen.

von

Schwarz – 01.07.2016