Offenbar wollten die Angreifer vom Istanbuler Flughafen Atatürk vor ihrem Massaker mit 44 Toten noch Reisende als Geiseln nehmen. Doch dann flogen sie auf – wegen ihrer dicken Jacken.

Die Attentäter vom Atatürk Airport haben offenbar ihre Pläne kurzfristig geändert. Ursprünglich sollen sie vorgehabt haben, vor dem Eröffnen des Feuers auf die Menschen in dem Flughafen noch Geiseln zu nehmen. Das berichtet die türkische Zeitung „Sabah“. Bei dem Anschlag vor drei Tagen waren 44 Menschen ums Leben gekommen und 239 verletzt worden.

Die Terroristen sollen von ihren Plänen abgerückt sein, als sie bemerkten, dass sie die Aufmerksamkeit zunächst von Zivilisten und einem Polizosten im Aitportbereich erregt hatten. Dem Bericht zufolge waren diese die Männer aufgefallen, weil sie trotz der Hitze Jacken trugen, um ihre Sprengstoffwesten zu verbergen.

Türkische Medien veröffentlichten am Donnerstag einen WhatsApp-Dialog zwischen Polizisten, die im Flughafen arbeiteten. So schreibt ein Beamter, dass Verdächtige mit Jacken umherlaufen würden. „Bruder, sieht aus wie ein Dieb, sollen wir diese verfolgen“ – „“Verfolgt sie“, wird er aufgefordert. Der Austausch fand nur wenige Minuten vor der ersten Detonation statt.

Die drei Attentäter stammten nach Angaben der Regierung Tadschikistan, Usbekistan und Kirgisien. Die Länder sind überwiegend muslimisch geprägt und gehörten einst zur Sowjetunion. Zahlreiche Extremisten aus dem Kaukasus und aus Zentralasien haben sich der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) angeschlossen und kämpfen in Syrien und im Irak.

von

Günter Schwarz – 01.07.2016