Die Dolmetcherhilfe im Gesundheitswesen wird seit Jahren stark kritisiert. Nun bieten die fünf Regionen erstmals ein gemeinsames Angebot an Dolmetcherleistungen an, das Geld sparen und die Qualität verbessern soll. Bis zu 140 Millionen Kronen (18,8 Millione Euro)wendet jede Region im Jahr auf, um Fremdsprachlern im Gesundheitswesen Übersetzungshilfe zu leisten. „Wir erwarten durch das gemeinsame Angebot einen Teil des Geldes zu sparen“, sagt die Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheitsfortschritt und Unternehmenszusammenarbeit der dänischen Regionen und Regionsratsvorsitzende der Region Syddanmark (Süddämemark), Stephanie Lose.

Von Seiten des Ärzteverbandes fordert man vor allem gut ausgebildete Dolmetcher, was in der Vergangeheit nicht immer der Fall war. Wie ein Bericht von „Translatorforbundet“ im letzten Jahr zeigte, sind von 7.000 Dolmetchern nur ca. 300 richtig ausgebildet. „Ohne eine ordentliche Übersetzung, kann es unglaublich schwer werden, die richtige Diagnose zu stellen und sicherzustellen, dass die Patienten mit der Behandlung einverstanden sind“, so Andreas Rudkjøbing, Vorsitzender des Ärzteverbandes.

Um überall ein hohes Übersetzungsniveau zu gewährleisten, setzen die Regionen bei ihrem gemeinsamen Angebot nun auf Videodolmetching. Erfahrungen aus der Region Süddänemark haben bereits gezeigt, dass durch die Methode bis zu fünf Millionen Kronen (673 Tsd. Euro) im Jahr eingespart werden können, was vor allem auf die wegfallenden Fahrkosten für die Dolmetcher zurückzuführen ist.

von

Günter Schwarz – 12.07.2016