Die Regierungschefs von Dänemark und Schweden haben die tragischen Geschehnisse im französischen Nizza als Angriff auf die offene und demokratische Gesellschaft bezeichnet.

„In der Nacht haben wieder einmal Hass und Zynismus Europa getroffen. Frankreich hat wieder gelitten, wo doch die Wunden der November-Angriffe noch nicht geheilt wurden. Wir haben alle gelitten“, sagte der dänische Premierminister Lars Løkke Rasmussen.

Den Verwandten und Freunden der Verletzten und Opfer drückte Rasmussen sein Mitgefühl aus. Dabei betonte er, dass die terroristische Aktion nicht nur ein Angriff auf Frankreich sei, sondern „auf die Werte, die die Grundlage unserer Gesellschaft bilden“.

Als „schrecklich“ bezeichnete die Ereignisse von Nizza der Premierminister Schwedens, Stefan Löfven.

„Das ist ein Angriff auf unschuldige Menschen und gleichzeitig auf unsere offene und demokratische Gesellschaft. Gedanklich bin ich bei Frankreich, bei den Verletzten, ihren Familien und Verwandten“, wird Löfven in den Medien zitiert.

Während der Feiern zum französischen Nationalfeiertag ist am späten Donnerstagabend in Nizza ein Lastwagen zwei Kilometer in eine Menschenmenge gerast. Im Lastwagen wurden Feuerwaffen und Granaten gefunden, letztere erwiesen sich später als nicht funktionstüchtig. Der Fahrer wurde erschossen. Nach jüngsten Angaben sind bei dem Anschlag 84 Menschen darunter 10 Kinder und Jugendliche ums Leben gekommen, 202 Personen wurden verletzt, Dutzende davon so schwer, dass 52 von den verletzten Personen sich noch im „kritischen Zustand“ befinden beziehungsweise in Lebensgefahr schweben sollen.

Der Täter wurde laut Ausweispapieren, die in dem Lkw gefunden wurden, als ein Tunesier identifiziert, der für Frankreich eine Aufenthaltserlaubnis besaß. Er war bislang der Polizei nur durch „Kleinkriminalität“ wie durch Diebstähle und Körperverlertung aufgefallen. Als „extrem religiöse“ Person, die Kontakte zu „fanatischen islamistische Szene“ hatte,  war er weder der Polizei noch den französischen Geheimdiensten bekannt.

Insofern steht den Ermittlungsbehörden noch einiges aufzuklären bevor, das es abzuwarten gilt, um weiteres über die wahren Hintergründe dieser unglaublich schrecklichen Tat zu erhalten. In diesem Zusammenhang muss man sicher auch die Festnahme der Ex-Ehefrau des Attentäters sehen, die heute im Laufe der polizeilichen Wohnungsdurchsuchung des Täters erfolgte.

von

Günter Schwarz – 15.06.2016