Heute Vormittag lief im Hafen von Sønderborg die royale Königsyacht „Dannebrog“ mit hohem Besuch für die Stadt auf Als (Alsen) ein, und sie machte unmittelbar vor dem Schloss ihre Leinen fest. Da es am Vormittag noch etwas kühl war, kann man zwar nicht davon reden, Dänemarks Königin, Dronnig Margrethe II., hat „Kaieserwetter“ zum Besuch mitgebracht, aber das störte die 1.000 bis 1.200 neugieren Sønderborger und die Honoratioren der Stadt keineswegs, die gespannt auf die Akunft der „altehrwürdigen Dame“, der 1932 gebauten Staatsyacht von Dronning Margrethe, gewartet hatten.

Kurz nach 10 Uhr legte die „Dannebrog“ dann vor dem Sønderburger Schloss an. Und Königin Margrethe II. hatte beim Einlaufen des Shiffes schon länger von Deck aus den vielen Gästen zugewinkt. Und dann trat noch Prinz Henrik hinzu, und das Publikum applaudierte umso kräftiger.

Das Slesvigske Musikkorps spielte neben der Nationalhymne einige Militärmärsche, und ein ganzes Empfangskomité mit allen Repräsentanten der Staatsverwaltung und der Sønderburger Kommune hatten schon länger vor dem roten Teppich auf Dänemarks Königin gewartet.

Ganz vorne stand die sechsjährige Helena Hellesøe Thomsen, die der Königin einen schönen, großen Blumenstrauß überreichen durfte. Aber der kühle Morgenwind am Hafen hatte auch ihr schon im vornherein ziemlich zu schaffen gemacht. Als das royale Paar nach der Begrüßung zu einer Rundfahrt in den schwarzen Volvo stieg und abfuhr, schlüpfte das kleine Blumenmädchen sofort in einen roten warmen Mantel, denn ihr feiner, dünner Prinzessinnen-Rock hatte sie überhaupt nicht warm halten können.

Aber ihr erstes Treffen mit der Königin war für sie trotzdem ein wahres Erlebnis, das sie sicher ihr Leben lang nicht vergessen wird.

„Aber sie fror mit Anstand“, erklärte ihre stolze Mama Laila Hellesøe Thomsen. Die Sechsjährige hatte lange bevor ihren Hofknicks für die Königin trainiert und er ist ihr uch heute wirklich perfekt gelungen. Selbstverständlich ist für das Mädchen auch ein neues Kleid anläßlich des Besuchs der Königin herausgesprungen.

Ein anderer junger Gast erfuhr ebenfalls eine große und unerwartete Überraschung, als die Königlichen kurz am Hafen entlanggingen. Dort stand unter anderen auch Jacob Ågård Jørgensen aus Gråsten-Avnsbøl (Gravenstein-Auenbüll), der eine kecke rote Mütze trug. Prinz Henrik ging lachend zu ihn hin, zog ihm die Mütze vom Kopf und stülpte sie ihm lachend wieder umgekehrt auf. Das hatte den kleinen Jungen dann doch ziemlich überrascht. „Er wurde ganz rot im Kopf“, meinte seine Mama Maja Ågård Jørgensen.

von

Günter Schwarz – 15.07.2016