Der Termin des bereits lange vereinbarten Staatsbesuchs der dänischen Königin im Okober dieses Jahres soll weiterhin Bestand haben. Das berichtet „Avisen.dk, wobei man sich auf eine entsprechende E-Mail aus dem Außenministerium  beruft. Danach ist keine Änderung oder gar Streichung des Staatsbesuchs vorgesehen.

Nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei und das rigorose Vorgehen des wie ein despotischer Sultan herrschender „Staatspräsident“ Erdoğan stößt der geplante Staatsbesuch der Königin nicht überall im Staate Dänemark auf Gegenliebe oder gar nur auf Verständnis. Besondere Ablehnung kommt aus den Reihen der Konservativen und der Liberalen Allianz, die sich sehr skeptisch dazu äußern, ob es Sinn macht, die Königin zum jetzigen Zeitpunkt in die Türkei zu entsenden, als sei nichts geschehen.

Laut Besuchsplan soll die Königin gemeinsam mit Außenminister Kristian Jensen (Venstre / sozialliberale ‚Partei) und Vertretern aus der Wirtschaft vom 17. bis 19 Oktober in die Türkei reisen, wo die Delegation auch zu einem Staatsbankett in Erdoğans Präsidentenpalast eingeladen ist.

Grundsätzlich ist gegen Staatsbesuche ja nichts einzuwenden, denn Menschen, die miteinander sprechen, schießen wenigstens nicht aufeinander, aber ob ein Staatsbesuch bei einem von sich selbst so überzeugten Despoten wie Recep Tayyip Erdoğan ebenfalls sinnvoll ist, muss doch arg bezweifelt werden.

Und muss Dronning Margrethe sich unbedingt der Gefahr aussetzen, je nach momentaner Laune des „Gastgebers“ eventuell von dem türkischen „Möchtegern-Sultan“ wie ein „Hofhund“ vorgeführt zu werden?

von

Günter Schwarz  – 21.07.2016