»Die Jugend is‘ doof«, meint er so
HALLØJSA! – Er du okay?
Ja ich war zwei Wochen weg. Merkst selbst, ne? Grund war wichtig: erstes Wochenende war Abiball, wo ich eingeladen war, weil meine aller-allerbeste BF eben Abi geschafft hat und letztes Wochenende war das Wetter das erste mal so Hammer zum Grillen, ey! Ja, soll ich da sitzen und arbeiten?!
»Ja!« kitscht der Redakteur mich denn direkt an und fängt so an, das Lied von der Arbeit zu singen. Von wegen er war ja schon mit 14 voll im Job und als Kind schon auf dem Bau zum Steine tragen. Jaso, Hallo? Kann ich da was für, dass ihm seine Eltern ihn zur Kinderarbeit gezwungen haben? »Darum geht das nich!«, meint er denn so. Er wäre in 100 Jahren Arbeitsleben nur 6 Tage krank gewesen und es ist latte ob man Party macht – man muss seine Arbeit machen. Denn hab ich geweint.
Half aber nix. Er meinte denn noch so »Die Jugend is‘ doof und hat kein Verantwortungsdings.«
So doof bin ich gar nicht, guck ma. Ich kann aus dem Kopf 30 Marken von Lippenstifte und Eyeliner aufzählen mit aktuelle Preise bei Rossmann und Douglas. Ich kann mich im komplett Dunkeln abschminken und ich brauch zu nix technisches eine Bedienungsanleitung lesen. Bedienungsanleitung. Kennst doch, ne? Das wo da drin liegt, wenn man sich irwie ’nen Funkwecker kauft. Ich schaff es in nur 4 Stunden ein komplettes Outfit zu schoppen – egal für zu was! Und von XBox Zocken red‘ ich ma gar nicht! Gut. So die alten Opas könn‘ »Die Glocke« von Brecht aufsagen. Ich kann voll viele Texte von Kollegah und PA Sports auswendig rappen! Das kann dieser Held der Arbeit alles nicht, guck ma.
Ja – gut. Mit der Arbeit hat er schon recht so. Da könnte man ein bisschen mehr Verantwortungsdings machen. Aber ich bin ja auch wieder hier.
Freut ihr euch jetzt auch alle, oder?
… Nu kiek mol ni so klog!
Eure
Ida