Das Frühstück gilt allgemein als die wichtigste Mahlzeit des Tages. Das gilt auch für Kinder und Jugendliche, die einen langen Schultag vor sich haben. Daher sollen nun nach Meinung der Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei) von der Regierung 250 Millionen Kronen im Jahr zur Verfügung gestellt werden, um allen Kindern in den Folkeskoler (Volksschulen) ein Frühstück zu garantieren. Das berichtet die Tageszeitung Politiken.

Geld wird an anderer Stelle dringender benötigt

Doch ein fehlendes Frühstück ist nicht das größte Problem der Schulen, und deshalb sollte das Geld für andere Dinge benutzt werden. Das meint die Vorsitzende des Schul und Elternverbandes Mette With Hagensen. „Das ist ein wirklich toller und lobenswerter Vorschlag. Viele Kinder frühstücken nämlich nicht. Aber wir würden es vorziehen, wenn die 250 Millionen Kronen (33,6 Millionen Euro) für wichtigere Dinge ausgegeben werden würden als Frühstück. Es fehlt immer noch Geld, um die Schulreform umzusetzen. Zusätzlich fehlen auch noch Mittel in der Lehre, wo wir einen großen Personalmangel haben“, erklärt Hagensen.

Andere Parteien unterstützen den Vorschlag

Die SF (Socialistisk Folkeparti / Sozialistische Volkspartei) unterstützt den Vorschlag für ein Frühstück auf Staatskosten. „Wir sind ebenfalls dafür, dass ein Frühstücksangebot an allen Schulen in Dänemark eingeführt wird. Es muss Schluss sein mit hungrigen Schülern. Satte Schüler lernen einfach besser“, so SF Fraktionsvorsitzender Jacob Mark in einer Pressemitteilung. Seiner Ansicht nach sollen die Kosten für den Vorschlag durch höhere Tabaksteuern ausgeglichen werden. „Wir sind der Meinung, dass es eine richtig gute Idee wäre, Geld von etwas ungesundem zu nehmen und es für das Wohlbefinden und das Lernen unserer Kinder zu benutzen“, sagt Mark.

Auch Ernährungsexpertin Marie Steenberger findet, dass die Millionen gut investierte wären. „Viel zu viele Kinder bekommen schlechtes oder gar kein Frühstück und starten dadurch ebenso schlecht in den Tag. Das Frühstück gehört zu den wichtigsten Mahlzeiten des Tages, und das gilt nicht nur für Kinder, sondern für uns alle“, so Steenberger.

Auch die Alternativen , die Einheitsliste und die Sozialdemokraten halten den Vorschlag für interessant und eine gute Idee. Die Radikalen zeigen sich offen um darüber zu diskutieren, wollen jedoch kein Gesetz in der Hinsicht unterstützen.

von

Günter Schwarz – 28.07.2016