Das werden mit Sicherheit  auch die Anrainer der Gemeinde Harrislee auf dänischer Seite erleichtert zur Kenntnis nehmen. Der Hauptausschuss der Gemeindevertretung aus Harrislee sprach sich auf seiner Sitzung Mittwochabend gegen die Pläne von Umweltminister Robert Habeck (Grüne)  aus,  auf einer Deponie nahe der Grenze bei Frøslev Müll vom Abbau der Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel zu lagern, auch wenn das Material nur minimale Strahlenwerte aufweisen würde.

Laut Flensburger Tageblatt gab es sogar ein doppeltes Nein. Im Harrisleer Hauptausschuss sprachen sich nicht nur alle drei Gemeindefraktionen (CDU, SPD und SSW) gegen eine Deponierung von gering strahlenden Müll aus Atommeilern aus. Jørn Lassen, Chef der betroffenen Deponie Balzersen am Ellunder Weg, erklärte unter großem Applaus aus dem voll besetzten Zuschauerraum, gegen den Willen der Gemeinde werde Balzersen auf keinen Fall diesen Müll deponieren.

Bei einer Bürgerversammlung in der Harrisleer Holmberghalle Ende Juni, bei der auf Einladung von deutscher Seite auch Bürger aus der Kommune Apenrade anwesend waren, hatte Robert Habeck klar gemacht, dass es bei der Deponierung nicht um hoch, mittel oder auch schwach strahlenden Atommüll aus Brennstäben, Reaktor und Kerngebäude gehe. Es gehe um den Abriss des sogenannten Überwachungsbereichs der umliegenden Gebäude – um ein ganz normales Industriegebiet mit 70er-Jahre-Rückständen an Beton und Asbest bis hin zu Küchenabfällen.

Die Gemeindevertretung lehnt das Unterfangen dennoch ab unter anderem vor dem Hintergrund, nicht den Makel Atommüll angeheftet zu bekommen.

von

Günter Schwarz – 28.07.2016