Auf den Norden kommt an diesem Wochenende  ein weiterer Urlauber-Ansturm zu. Mit Bayern und Baden-Württemberg starten an diesem Wochenende jetzt auch die letzten Bundesländer in die Sommerferien. Es könnte für das Land das staureichste Wochenende werden – vor allem auf der A1 und A7. Der ADAC rät, für die Fahrt gen Norden nach Dänemark, zu den nordfriesischen Inseln und Halligen und an die Ostseeküste genügend Zeit einzuplanen.

Zusätzlich rollt aus Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern sowie aus dem Süden und den Niederlanden die zweite Reisewelle. Auf den Heimweg werden sich viele Urlauber aus Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie dem Norden Europas machen, wo bald wieder die Schule beginnt.

Hinzu kommt die Travemünder Woche an der Ostsee an der Lübecker Bucht sowie zahlreiche Großbaustellen auf den Autobahnen in Richtung Nordsee. „Die Stausituation dürfte noch um einiges schlimmer sein als an den Wochenenden zuvor“, warnt der ADAC auf seiner Homepage. „Ganz Deutschland ist auf Achse.“ Besondere Staugefahr gibt es nach Einschätzung des Automobilclubs auf der A1 Hamburg-Puttgarden und der A7 Hamburg-Flensburg sowie auf allen Fernstraßen zu Nord- und Ostsee. Angesichts der erwarteten Blechlawinen rät der Automobilclub, das Auto stehen zu lassen. Wer kann, solle auf einen anderen Reisetag ausweichen: „Gute, alternative Reisetage sind in der Woche am Dienstag oder Mittwoch.“

Im Wattenmeer wird der Schiffverkehr am Wochenende voll ausgerlastet sein. Obwohl die Zahl der Fährfahrten im Vergleich zu anderen Zeiten fast verdoppelt wurde, seien die Fähren zu den Inseln und Halligen schon jetzt nahezu ausgebucht, sagte Heiko Litschke von der Wyker Dampfschiffs-Reederei, die von Dagebüll aus die Inseln Föhr und Amrum anfährt.

Fahrgäste ohne Buchung werden trotzdem nicht am Anleger stehen gelassen. „Es wird immer eine Möglichkeit geben, ein Fahrzeug mitzunehmen: Notfalls fahren wir solange, bis alle weg sind“, sagte Litschke. „Auf dem Wasser sieht es immer entspannter aus als auf der Straße. „Mehr Nervenstärke brauchen Autofahrer, die den Sylt-Shuttle nutzen wollen.

Da man keine Überfahrten buchen kann, müssten sich Autofahrer auf lange Wartezeiten einstellen, sagte eine Bahnsprecherin: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“ Zumindest das Wetter wird den Autofahrern am Wochenende keine zusätzlichen Hitze-Probleme bereiten. Nach Einschätzung der Meteorologen wird sich Schleswig-Holstein seinen Gästen mit eher typisch „norddeutschem“ Sommer präsentieren, einem bunten Mix aus Sonne, Wolken und Regen mit zum Teil frischen Winden und Temperaturen von maximal 24 Grad, heißt es beim Deutschen Wetterdienst DWD.

von

Günter Schwarz – 30.07.2016