Die Sonne scheint, nur ein laues Lüftchen weht, das Wasser ist warm und das Waffeleis kalt. So lautet wahrscheinlich die perfekte Überschrift für einen schönen Tag am Strand.

Doch sobald der Wind stark auflandig weht, können im Wasser tückische Untiefenströmungen entstehen, die der Sommeridylle ein rasches Ende setzen können. TrygFonden Kystlivredning (TrygFonden Küstenlebensrettung) warnt daher alle Badegäste, nachdem alleine in der vergangenen Woche vier Personen durch entstandene Untiefenströmungen in Lebensgefahr geraten sind. „Von der Sache her sind diese Untiefen gar nicht sonderlich gefährlich, aber wenn man keinen kühlen Kopf behält, kann es durchaus schief gehen“, erklärt Anders Myrhøj, Einsatzleiter bei TrygFonden Kystlivredning.

Drei Jungen wurden bei Hvide Sand von einer Untiefenströmung erwischt, während ein älterer Mann in der Nähe von Blåvand von einer starken Strömung erfasst wurde. Alle vier konnten gerettet werden. „Wenn man in eine solche Untiefenströmung gelangt, ist es sehr wichtig, dass man nicht versucht, gegen sie anzuschwimmen um an den Strand zurückzugelangen, sondern, dass man zunächst parallel zum Strand schwimmt. Oftmals sind es nur fünf oder zehn Meter, die man nach links oder rechts schwimmen muss, um wieder frei zu kommen“, so Myrhøj.
Jedes Jahr kommen viele deutsche Touristen nach Dänemark, doch nur die wenigsten von ihnen sind sich der Gefahr, vor allem in der Nordsee, bewusst. Doch es sind nicht nur Touristen, die die Situation oft unterschätzen. „Leider sind es auch immer wieder erfahrene Schwimmer, die in Panik geraten, wenn sie in eine Untiefenströmung geraten. Selbst für gute Schwimmer ist die Möglichkeit, gegen die Strömung anzuschwimmen, sehr gering“, sagt Anders Myrhøj.

von

Günter Schwarz – 03.08.2016