Das Zeltlager-Asylcenter in Haderslev wird geräumt
Behörde arbeitet mit Plänen, die die Einrichtung am Skallebækvej in ein Asylcenter verwandeln könnte / Fragenkatalog abgearbeitet
Die Ausländerbehörde hat in Bezug auf die Erstaufnahme für Flüchtlinge im ehemaligen Krankenhaus und dem Asyllager am Vilstrup Vej Umstrukturierungspläne in Angriff genommen.
Das geht aus der Antwort von Integrationsministerin Inger Støjberg (V) an die Einheitsliste hervor. Die Integrationspolitische Sprecherin der Einheitsliste, Johanne Schmidt-Nielsen, hatte, wie berichtet, im Frühsommer eine Reihe an Fragen an die Ministerin gestellt. Den Antworten ist u. a. zu entnehmen, dass die Behörde mit Plänen arbeitet, die den Status der Erstaufnahme am Damm ändern könnten, sodass das ehemalige Krankenhaus auf Sicht die Funktion eines Asylcenters bekommen könnte. Des Weiteren werden die Unterkünfte am Vilstrup Vej Ende August geräumt, um danach als Unterkunft bei hohem Zustrom von Asylbewerbern genutzt zu werden.
Das Asylcenter am Vilstrup Vej wird geräumt
Vor Ort in der Domstadt war das lokale Stadtratsmitglied der Einheitsliste, Svend Brandt, Mitinitiator des „Fragenkatalogs“. Er findet es zwar bedauerlich, dass das Zeltlager nicht komplett abgebaut wird, freut sich jedoch darüber, dass es fortan offenbar nur als vorübergehendes Lager fungieren soll. Seitens der Bereitschaftsbehörde bestätigte Abteilungsleiter Jacob Vestergaard, dass das Zeltlager aufgelöst wird. Und auch die übrigen Unterkünfte offenbar lediglich bei hohem Flüchtslingsaufkommen als Unterkunft bereit stehen sollen. „Das ist quasi wie ein Hotel ohne Gäste. Wir müssen aber jederzeit binnen kurzer Zeit bereit sein, neue Asylbewerber aufzunehmen“, schilderte Vestergaard die Situation. Die Flüchtlinge stattdessen über längere Zeit im Krankenhaus unterzubringen, findet Brandt vernünftig: „Wenn wir die Menschen nicht ordentlich behandeln und sie in Zelten unterbringen kann es zu Problemen kommen“, so Brandt, der das Krankenhaus als geeignetere Unterkunft wertet. Er findet es gut, dass das große Haus am Damm genutzt wird bis ein permanenter Verwendungszweck gefunden ist. „Ich möchte auch gerne die Polizeischule im Krankenhaus wissen. Aber so eine Schule kommt nicht von heute auf morgen. Deswegen wäre es nicht schlecht, wenn das Center permanent oder in einer Übergangsphase die Lücke füllen könnte.“ Die Jammerbugt Kommune, Betreiber der Asylunterkünfte in Hadersleben, war Donnerstag nicht für einen Kommentar erreichbar.
von
Günter Schwarz – 13.08.2016