Behörde arbeitet mit Plänen, die die Einrichtung am Skallebækvej in ein Asylcenter verwandeln könnte / Fragenkatalog abgearbeitet

Die Ausländerbehörde hat in Bezug auf die Erstaufnahme für Flüchtlinge  im ehemaligen Krankenhaus  und dem Asyllager  am Vilstrup Vej  Umstrukturierungspläne in Angriff genommen.

Das geht aus der Antwort von Integrationsministerin Inger Støjberg (V) an die Einheitsliste hervor. Die Integrationspolitische Sprecherin der Einheitsliste, Johanne Schmidt-Nielsen, hatte, wie berichtet, im Frühsommer eine Reihe an Fragen an die  Ministerin gestellt. Den  Antworten ist   u. a.  zu entnehmen, dass die Behörde mit Plänen arbeitet, die den Status der Erstaufnahme am Damm ändern könnten, sodass das ehemalige Krankenhaus auf Sicht die Funktion eines Asylcenters bekommen könnte. Des Weiteren  werden die Unterkünfte am Vilstrup Vej Ende August geräumt,   um danach als  Unterkunft  bei hohem  Zustrom von  Asylbewerbern   genutzt zu werden.


Das Asylcenter am Vilstrup Vej wird geräumt
Die Angaben der Ministerin zeigen, so Johanne Schmidt-Nielsen in einem Kommentar zu den ministeriellen Antworten, dass das Krankenhaus vom Herbst 2015 bis zum Sommer 2016 nicht voll belegt war: „Das Krankenhaus hatte  eine Belegung von  62 bis 77 Prozent. Gleichzeitig hat man Asylbewerber gezwungen, in Zelten und in der Turnhalle  der Bereitschaftsbehörde zu wohnen“, so  Schmidt-Nielsen. Für  Schmidt-Nielsen belegen die Zahlen, dass die Ministerin  insgesamt vier dänische Zeltlager aufrechterhalten hat, um Asylbewerber abzuschrecken. Schmidt-Nielsen spricht davon, dass es nicht der Wahrheit entspricht, wenn die Ministerin behauptet, dass es in Dänemark keine anderen Möglichkeiten gibt, als Asylbewerber im Winter in Zelten unterzubringen.

Vor Ort in der Domstadt war das lokale Stadtratsmitglied  der Einheitsliste, Svend Brandt, Mitinitiator des „Fragenkatalogs“. Er findet es zwar bedauerlich, dass das Zeltlager nicht komplett abgebaut wird,   freut sich jedoch darüber,  dass es fortan  offenbar  nur als vorübergehendes Lager fungieren soll. Seitens der Bereitschaftsbehörde bestätigte Abteilungsleiter Jacob Vestergaard, dass das Zeltlager aufgelöst wird. Und auch die übrigen  Unterkünfte offenbar lediglich bei hohem  Flüchtslingsaufkommen  als Unterkunft bereit stehen sollen. „Das ist quasi wie ein Hotel ohne Gäste. Wir müssen aber jederzeit binnen kurzer Zeit  bereit sein, neue Asylbewerber aufzunehmen“, schilderte Vestergaard die Situation. Die Flüchtlinge stattdessen über längere Zeit im Krankenhaus unterzubringen, findet Brandt  vernünftig: „Wenn wir die Menschen nicht ordentlich behandeln und sie in Zelten unterbringen kann es zu Problemen kommen“, so Brandt, der das Krankenhaus als geeignetere  Unterkunft wertet. Er findet es gut, dass das große Haus am Damm genutzt wird bis ein permanenter Verwendungszweck gefunden ist. „Ich möchte auch gerne die Polizeischule im Krankenhaus wissen.  Aber so eine Schule kommt nicht von heute auf morgen. Deswegen wäre es nicht schlecht, wenn das Center permanent oder in einer Übergangsphase die Lücke füllen könnte.“ Die  Jammerbugt Kommune, Betreiber der Asylunterkünfte in Hadersleben, war Donnerstag nicht für einen Kommentar erreichbar.

von

Günter Schwarz – 13.08.2016