Der frühere Bundespräsident Walter Scheel ist tot. Das Bundespräsidialamt bestätigte der „Süddeutschen Zeitung“ auf Anfrage, dass das einstige Staatsoberhaupt am Mittwoch nach langer schwerer Krankheit gestorben sei.

Walter Scheel wurde am 08. Juli 1919 in Höhscheid, das heute ein Ortsteil von Solingen ist, geboren. Er war von 1961 bis 1966 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und von 1969 bis 1974 Bundesminister des Auswärtigen sowie Vizekanzler. Nach dem Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt am 7. Mai 1974 führte Scheel daher die Regierungsgeschäfte bis am 16. Mai 1974 Helmut Schmidt zum Bundeskanzler gewählt wurde. Anschließend wurde Walter Scheel von der Bundesversammlung zum Bundespräsidenten gewählt und hatte dieses Amt von 1974 bis 1979 inne.

Als „singender Bundespräsident“ wurde er („Hoch auf dem gelben Wagen“) äußerst populär, und er galt als einer der beliebtesten Staatsoberhäupter der Bundesrepublik überhaupt.

In den vergangenen Jahren hatte sich Scheel, der gesundheitlich altersbedingt angeschlagen war und unter Demenz litt, nur noch selten in der Öffentlichkeit zu sehen. Einzig ein Streit über seine Pflege sorgte zuletzt noch einmal für Schlagzeilen in der Presse.

von

Günter Schwarz – 24.08.2016