Zentralitalien wurde in der Nacht um 3:30 Uhr von einem schweren Erdbeben erschüttert. Nach übereinstimmenden Medienberichten gab es mindestens vierzehn Tote, wobei die Anzahl der Toten aufgrund der Schwere des Erdbebens und der unsicheren Informationslage noch steigen dürfte. Besonders betroffen sind die Orte Amatrice und Accumoli. Dort werden weitere Opfer unter den Trümmern vermutet.

Italien ist in der Nacht von einem schweren Erdbeben getroffen worden. Mindestens sechs Menschen kamen nach ersten Angaben von Nachrichtenagenturen ums Leben. Nach Angaben des Geophysischen Instituts Potsdam hatte der Erdstoß eine Stärke von 6,1. Die US-Erdbebenwarte USGS sprach von 6,2.

Ersten Angaben zufolge lag das Epizentrum knapp 50 Kilometer südöstlich der Stadt Perugia in einer Tiefe von zehn Kilometern, und zwar nahe der Provinz Norcia in der Region Umbrien.

„Der halbe Ort ist weg.“

Der Bürgermeister der Kleinstadt Accumoli sagte dem Sender RAI, vier Menschen seien verschüttet worden – eine Familie mit zwei Kindern. Straßen seien blockiert, der Strom sei ausgefallen. Ein Einwohner sagte dem Sender: „Alles ist kaputt.“ Zwei Tote in dem Ort Pescara del Tronto hatte die Polizei bereits am frühen Morgen bestätigt. Auch der Ort Amatrice ist schwer getroffen, auch dort werden Menschen unter den Trümmern vermutet. Es habe einen Erdrutsch gegeben, sagte der Bürgermeister. „Der halbe Ort ist weg.“

Der Chef des Zivilschutzes habe ein Notfall-Komitee einberufen, teilte die italienische Regierung mit. Bei den Feuerwehren gingen zahlreiche Anrufe ein. In Norcia liefen Menschen auf die Straße. In mehreren Orten wurden Schäden an Gebäuden gemeldet.

Erdstoß auch in Rom zu spüren

Der Erdstoß war in den Regionen Umbrien, Marken und auch in der Hauptstadt Rom zu spüren. Im historischen Zentrum Roms gerieten Gebäude ins Wanken. In den Regionen Marken und Umbrien rannten die Menschen auf die Straßen, nachdem sich kurz nach 3:30 Uhr das Beben ereignet hatte. Gegen 4.30 Uhr war ein neuer Erdstoß bis nach Rom zu spüren, der den Boden leicht schwanken ließ.

Italien wird immer wieder von Erdbeben erschüttert. 2009 hatte ein Erdstoß die Stadt L’Aquila verwüstet. Damals kamen mehr als 300 Menschen ums Leben.

von

Günter Schwarz – 24.08.2016