Die Geschichte deutscher Flüchtlinge in Dänemark ist Schwerpunkt eines Vortrages in der Deutschen Bücherei Haderslev. Dort wird Frank Lubowitz, Historiker und Leiter des Archivs und der Historischen Forschungsstelle der deutschen Volksgruppe in Nordschleswig, am Donnerstag im Rahmen der Trekant-Festwoche ab 19.30 Uhr einen Vortrag   –  unter dem Titel „Die Aufnahme und Versorgung von Flüchtlingen in Dänemark von 1945-1949“ halten.  Der Eintritt ist frei.

Der Historiker wird eion Kapitel deutsch-dänischer Geschichte beleuchten, das für viele heutzutage ein weitgehend unbekannt ist: Etwa 245.000 Flüchtlinge und Vertriebene aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches suchten gegen Ende des Zweiten Weltkrieges Aufnahme in Dänemark. – Etwa  zehn Prozent von ihnen kamen in Nordschleswig unter, wo sie oft bei Angehörigen der deutschen Volksgruppe einquartiert wurden.

Die meisten deutschen Flüchtlinge in Dänemark lebten aber in rund 1.100 Lagern, die überall im Land eingerichtet wurden. Etwa die Hälfte der Flüchtlinge waren Frauen, ein Drittel Kinder und Jugendliche und der Rest meist Männer über 70 Jahre. Zwischen Februar und Mai 1945 waren diese Flüchtlinge und zehntausende verwundete Soldaten aus östlichen Gebieten über die Ostsee nach Dänemark gebracht worden; wenige kamen auch per Eisenbahn. Die „Reichsmarine“ hatte in Kurland, Ostpreußen und Danzig Eingekesselte und verwundete Soldaten auf einen Befehl Adolf Hitlers vom 4. Februar 1945 neben den schleswig-holsteinischen auch in dänische Häfen evakuiert.

Nachdem sich nach Kriegsschluss im Juli 1945 herausgestellt hatte, dass die Flüchtlinge auf Grund der unzureichenden Versorgungslage im ehemaligen Deutschen Reich mindestens den Winter über in Dänemark bleiben sollten, bemühte sich die offizielle dänische Flüchtlingspolitik um „eine notdürftige, aber verantwortliche Fürsorge“ für die Deutschen, ohne es ihnen „zu gut gehen“ zu lassen…

…alles weitere erfahren  sie im Vortrag am kommenden Donnerstag.

von

Günter Schwarz – 27.08.2016