Duterte nennt Obama „Hurensohn“
Benehmen ist die Sache einer guten Kinderstube – und diese hat der philippinisch Präsident Duterte offensichtlich nie gehabt, denn der „Donald Trump“ Südostasiens hat sich im Vorfeld eines Treffens mit dem US-Präsidenten wieder einmal so richtig schön daneben benommen!
Eigentlich begegnen sich Staatsoberhäupter ja mit reichlich Respekt – der neue philippinische Präsident Rodrigo Duterte hält davon offenbar aber wenig. Nun hat er US-Präsident Obama im Vorfeld eines geplanten bilateralen Treffens der Politiker in Laos einen „Hurensohn“ genannt und sagte, Obama müsse sich „respektvoll verhalten“ und dürfe nicht einfach mit „Fragen und Statements“ um sich werfen. „Hurensohn, ich werde dich bei diesem Forum verfluchen“, sagte Duterte wörtlich. Es stellt sich die Frage, ob das zu einem konstruktiven Gesprächsklima beiträgt?
Am Dienstag beginnt in der Hauptstadt von Laos, Vientiane, nach dem G20-Treffen in Hangzhou ein Gipfeltreffen der Südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean. Eigentlich war am Rande des Treffens eine Begegnung von Obama und Duterte geplant. Der umstrittene philippinische Staatschef äußerte sich nun zu möglichen kritischen Fragen von US-Seite angesichts der harten Politik des Landes gegen Drogenhandel und Kriminalität. „Wenn du das tust, werden wir uns wie Schweine im Matsch wälzen.“
Der im Mai gewählte und Ende Juni ins Amt eingeführte Rodrigo Duterte hatte in den vergangenen Monaten immer wieder außergerichtliche Tötungen von mutmaßlichen Straftätern und Drogenverbrechern propagiert. Seit seinem Amtsantritt Ende Juni wurden in dem Land mehr als 2400 Menschen getötet – teils von der Polizei, teils von Bürgerwehren. Menschenrechtsgruppen und die UNO kritisieren das Vorgehen der philippinischen Führung und „Sicherheitskräfte“ scharf.
Duterte hingegen verbittet sich nun Lektionen in Menschenrechtsfragen aus Washington. „Ich scheiße auf jeden, der mein Verhalten kritisiert“, sagte er und fügte konkret an seine internen Kritiker gerichtet hinzu: „Es gibt auch andere mit der geistigen Fähigkeit von Hunden, die den Amerikanern in den Arsch kriechen.“
Obama reagierte am Rande des G20-Gipfels in Hangzhou auf die Ausfälle des Filipinos. Dieser sei ein „schillernder Typ“, drückte es der US-Präsident dipolomatisch aus. Er werde sich nun mit seinem Team beraten, ob ein bilaterales Treffen tatsächlich sinnvoll sei. „Ich möchte stets sichergehen, dass ein Treffen auch konstruktiv ist und wir etwas erreichen“, sagte Obama. Er gestand ein, dass die Drogenkriminalität auf den Philippinen ein ernstes Problem sei. Er werde aber nicht davor zurückschrecken, die Art zu kritisieren, wie sie bekämpft werde.
Es ist nicht das erste Mal, dass Duterte derart ausfallend wird. So beschimpfte er unter anderem bereits den Papst, den UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und den US-Botschafter in Manila – ganz so wie ein „kleiner Donald Trump“!
von
Günter Schwarz – 05.09.2016