Bei Anti-Terror-Razzien sind am Morgen in Schleswig-Holstein drei Terrorverdächtige festgenommen worden. Laut BKA handelt es sich um drei Syrer, die „dringend verdächtig“ sind, im Auftrag der Terrormiliz IS im November 2015 nach Deutschland gekommen zu sein.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft wurden drei Syrer im Alter von 17, 18 und 26 Jahren in Schleswig-Holstein durch Spezialkräfte der Polizei festgenommen. Zudem wurden die Wohnungen der drei Beschuldigten durchsucht und umfangreiches Material sichergestellt. Der Zugriff heute erfolgte nach unseren Informationen an drei verschiedenen Orten durch Beamte von GSG 9, der neuen Spezialeinheit BFEplus sowie den Länderpolizeien. Gegen sie wurde über mehrere Wochen ermittelt. Der Hinweis soll vom Verfassungsschutz kommen. Man umfangreiches Material sichergestellt, sagte eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes (BKA) in Wiesbaden

Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, wurd gegen die drei Syrer wegen Terrorverdachts ermittelt. Den Männern im Alter zwischen 17 und 26 Jahren werde vorgeworfen, im Auftrag der Terrororganisation Islamischer Staat im November 2015 nach Deutschland gekommen zu sein, „um entweder einen bereits erhaltenen Auftrag auszuführen oder sich für weitere Instruktionen bereitzuhalten“. Konkrete Aufträge habe es nach bisherigen Ermittlungen aber nicht gegeben.

Laut „Welt“ durchsuchten die Beamten im Auftrag der Bundesanwaltschaft drei Flüchtlingsunterkünfte und mehrere Wohnungen. Noch sei allerdings unklar, ob sich der Verdacht gegen die drei Männer tatsächlich erhärtet, berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Ermittlerkreise. 200 Kräfte von Bundeskriminalamt (BKA) und der Spezialeinheit der Bundespolizei, der GSG9, seien im Einsatz gewesen. In Schleswig-Holstein waren der Raum Lübeck/Ratzeburg und eine Flüchtlingsunterkunft in Reinfeld betroffen.

Nach Informationen der „Welt“ ermittelte das BKA bereits seit mehreren Monaten gegen die drei Verdächtigen. Ausgangspunkt soll ein Hinweis des Bundesamtes für Verfassungsschutz auf mögliche Dschihadisten gewesen sein. Daraufhin sei beim BKA in Berlin-Treptow eine eigene Ermittlungsgruppe gegründet worden, die wochenlang Telefone abgehört und die Männer observiert habe.

von

Günter Schwarz – 13.09.2016