Nach mehr als vier Jahren der Sanierung ist sie bald wieder für den Verkehr nutzbar: die Oströhre des Rendsburger Kanaltunnels. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt plant nach eigenen Angaben, sie ab der Nacht auf den 1. Oktober wieder freizugeben.

Verkehr soll komplett auf Oströhre umgeschwenkt werden

Nach Angaben des Leiters der Planungsgruppe Ausbau Nord-Ostseekanal, Sönke Meesenburg, steht der Freigabe der Oströhre nichts mehr im Weg. Auch wenn im Moment noch nicht alle TÜV-Berichte zur Sicherheitstechnik des Tunnels abgenommen und genehmigt vorliegen. Zunächst soll der gesamte Autoverkehr für die kommenden drei Jahre auf die frisch sanierte Röhre umgeschwenkt werden. Die Weströhre – durch die der gesamte Verkehr seit 2012 läuft – muss jetzt gereinigt und ebenfalls repariert werden. Danach soll der Verkehr dann durch beide Röhren geführt werden, was jedoch voraussichtlich nicht vor 2019 sein wird.

Bauarbeiten an Oströhre dauerten länger als geplant

Bei der Sanierung der Oströhre war es immer wieder zu Verzögerungen gekommen – auch die Baukosten stiegen von den ursprünglich veranschlagten 25 Millionen Euro auf 55 Millionen. Und selbst diese Summe reicht nicht aus und wird sich nochmals um mindestens 9 Millionen Euro erhöhen.

Wann die Sanierung der Weströhre beginnen wird, steht laut Meesenburg noch nicht fest, was besonders bei Rendsburger Unternehmen übel genommen wird, denn die Rendsburger Wirtschaft leidet besonders unter die sich ständig hinziehenden und nicht enden wollenden Baumaßnahmen.

Mit weiteren Verzögerungen ist zu rechnen

In Wirtschaftskreisen glaubt niemand mehr, was die WSD (Wasser- und Schifffahrtsdirektion in Deutschland) bekannt gibt oder auch nicht. Es herrscht die weitverbreitete Meinung vor, dass sich die Sanierung des Rendsburger Kanaltunnels reibungslos in die sich hinschleppenden Baumaßnahmen aus öffentlicher Hand wie dem BER in Berlin, der Hörn-Bebauung in Kiel, der Hamburger Elbphilharmonie, dem Bahnhof Stuttgart 21 usw. einreiht und beweist, dass die gesamten beamteten sogenannten „Fachleute“ der Bauämter aufgrund von mangelndem Fachwissen versagen!

Mit der Weströhre geht dann alles wieder von vorne los, und es ist zu befürchten dass das die gleiche Verantwortlichen wieder tätig werden und aus den Erfahrungen der Oströhre nichts hinzugelernt haben. – Warten wir das Jahr 2019 ab; wahrscheinlich wird sich dann die Oströhre wieder als sanierungsbedürftig erweisen. Also ist mit weiteren Verzögerungen zu rechnen, die sich über Jahre hinziehen können

von

Günter Schwarz – 17.09.2016