Bei den Planungen für eine neue Fehmarnsund-Querung setzt die Deutsche Bahn modernste Technik ein. Mithilfe eines Multicopters und von Lasertechnik vermessen Experten seit vergangener Woche die Fehmarnsundbrücke. Ziel sei ein dreidimensionales Bild der Brücke, wie eine Bahnsprecherin sagte.

Die Bahn prüft verschiedene Möglichkeiten, die Verbindung zwischen der Insel Fehmarn und dem ostholsteinischen Festland für den Verkehr fit zu machen, den Experten durch den geplanten Tunnel zwischen Fehmarn und Dänemark erwarten. Der knapp einen Kilometer lange „Kleiderbügel“, wie das Bauwerk auch genannt wird, ist eines von 13 Pilotprojekten, bei denen das Unternehmen diese spezielle Software zur Erstellung von genauen 3D-Modellen einsetzt.

Durch die neuen Vermessungsmethoden dauerte die Datenerhebung nur etwa fünf Tage. Der aufwendigere Teil – die Auswertung der neuen Daten und das Zusammenbringen mit bereits bekannten Informationen aus den Bauwerksplänen aus den 60er Jahren – käme jetzt erst auf die Techniker zu, so eine Sprecherin der Bahn. Das bedeutet konkret, rund 6.600 Drohnenbilder und 72 Gigabyte Rohdaten des 3D-Scanners müssen analysiert werden. Bis zum Ende des Jahres rechnet das Unternehmen damit, ein fertiges Computermodell zu haben, mit dem alle beteiligten Gewerke gemeinschaftlich arbeiten sollen. In zwei Jahren soll die Planungsphase für die Fehmarnsund-Querung inklusive der Umweltuntersuchungen abgeschlossen sein.

Sanierung geplant

Bei den Prüfungen geht es unter anderem um die Frage, ob überhaupt und wie viel Verkehr nach Fertigstellung des Fehmarnbelt-Tunnels noch über die alte Sundbrücke geführt werden kann und soll. Ein Szenario könnte sein, dass die Fehmarnsundbrücke soweit saniert wird, dass sie weiterhin für Verkehr genutzt werden kann. Alternativ dazu ist der Neubau einer Brücke oder eines Tunnels in verschiedenen Varianten möglich. Die Bahn erhofft sich durch das digitale Planungsverfahren mehr Transparenz, bessere Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung und geringere Kosten.

von

Günter Schwarz – 27.09.2016