Sehr viel wurde schon über Pornos geschrieben. Unter anderem hieß es, sie machen dumm, stumpfsinnig, verstören die Jugend. Ein Soziologe hat nun offenbar einen ganz neuen Effekt gefunden, den Pornos auf uns haben sollen.

Samuel Perry, Soziologe an der Universität Oklahoma, hat sechs Jahre lang Daten von mehr als 1.300 Amerikanern gesammelt, die mehrmals wöchentlich Pornos schauen. Er wollte herausfinden, wie Pornokonsum sich auf Religiosität der Menschen auswirkt. Die zugegeben ziemlich überraschenden Erkenntnisse hat er in einer Studie veröffentlicht.

Verschiedene Faktoren spielen demnach eine Rolle. Der Hauptauslöser dafür liege bei den Schuldgefühlen, die Pornokonsum bei religiösen Amerikanern auslöst.

Es könnte also sein, dass häufige Gottesdienstbesuche diese Schuldgefühle kompensieren sollen. Ein weiterer Grund könnte sein, dass Menschen, die sowieso zu zwanghaftem Verhalten neigen, eben alles zwanghaft angehen. Also sowohl Pornokonsum als auch ihre Religiosität.

Das heißt allerdings nicht, dass Kirchen voll sind mit Leuten, die viel Pornos schauen. Denn in der Studie konnte auch festgestellt werden, dass Menschen die niemals Pornos schauen, besonders fromm sind.

Aber es zeigt, dass Pornokonsum bei vielen Menschen Schuldgefühle auslöst. Schuldgefühle, die mit sexueller Prüderie in Zusammenhang stehen. So ist es ein Stück weit nachvollziehbar, dass leidenschaftliche Pornoschauer diese Schuldgefühle ausgleichen möchten. Und die Religion bietet eben genau das: Die Vergebung der Sünden.

von

Günter Schwarz – 01.10.2016