Die „Säuberungen“ in der Türkei gehen weiter. Zweieinhalb Monate nach dem gescheiterten Militärputsch sind in der Türkei 12.800 Polizisten vom Dienst suspendiert worden. Geprüft wird ihre eventuelle Beteiligung an dem versuchten Staatsstreich, denn ihnen werden angebliche Verbindungen zu Fethullah Gülen vorgeworfen.

Wie die Polizeiführung am Dienstag mitteilte, werden ihnen Verbindungen zu dem Prediger Fethullah Gülen vorgeworfen, der für den Umsturzversuch verantwortlich gemacht wird. Unter den Suspendierten seien gut 2500 Führungskräfte. Insgesamt gibt es in der Polizei ungefähr 250.000 Polizisten. In Verbindung der Niederschlagung des Putschversuchs wurden am Samstag in der Türkei bereits mehr als 6.000 Personen festgenommen, darunter befanden sich neben Militärs hohen und mittleren Ranges auch schon zahlreiche Polizisten.

Seit dem Putschversuch Mitte Juli waren zuvor bereits rund 100.000 Staatsbedienstete in Militär, Verwaltung, Polizei und Justiz entlassen oder suspendiert worden. Etwa 32.000 Menschen wurden inhaftiert. Am Montag hatte die Regierung in Ankara beschlossen, den zum 18. Oktober auslaufenden Ausnahmezustand um weitere 90 Tage bis zum 15. Januar 2017 zu verlängern.

von

Günter Schwarz – 04.10.2016