(Stockholm) – Schwedische und dänische Pendler wollen für die zeitraubenden Grenzkontrollen bei der Reise nach Dänemark finanziell entschädigt werden. Am Donnerstag reichten 565 von ihnen ein entsprechendes Gesuch bei der Justizkanzlei in Stockholm ein. Die schwedische Justizministerin überwacht, dass die schwedischen Behörden der Polizei und dem Zoll den Gesetzen entsprechend handeln und die Grenzüberwachung mit den Kontrollen durchführen.

Seit Januar werden in den Zügen über den Öresund die Ausweise kontrolliert. Dadurch sind die Pendler mitunter mehrere Stunden länger unterwegs zur Arbeit. Einige klagen, dass sie sich ein Auto anschaffen mussten. Andere haben ihren Job in Dänemark aufgeben und einen geringer bezahlten in Schweden annehmen müssen. Zusammen fordern sie 25 Millionen schwedische Kronen (2,57 Mio Euro) Schadenersatz vom schwedischen Staat.

Die Grenzkontrollen wurden eingeführt, um die Einreise von Flüchtlingen besser zu kontrollieren. Die Kontrollen gelten bis zum 11. November. Das schwedische Parlament hat noch nicht beschlossen, ob sie verlängert werden sollen. In einem Brief an die EU-Kommission haben die Schweden unter anderem zusammen mit Deutschland und Dänemark gebeten, darüber frei entscheiden zu dürfen.

von

Günter Schwarz  – 21.10.2016