Der Ørstedspark (im Bild) in København wird am 27. Oktober 1879 für die Öffentlichkeit geöffnet.

Ørstedsparken, oder der mit Denkmälern reich ausgestattete auf Deutsch Ørstedspark genannte Park entstand im Laufe der Schleifung der Wallanlagen der dänische Hauptstadt København. Auch der schon zuvor im Jahr 1843 entstandene Vergnügungspark Tivoli, der Botanische Garten der Stadt, die Østre Anlæg (Östliche Anlage) sowie das Kastellet (Kastell) sind im 19. Jahrhundert in einem langsamen Prozess der Entfestigung Københavns entstanden.

Sie stellen noch heute geschaffene Bruchstücke eines großen zentralen Wallringparkes dar, der im Wesentlichen aufgrund von Eisenbahnbauten, öffentlichen Bauten und spekulativer gründerzeitlicher Verbauung nicht jenes Ausmaß annehmen konnte, welches von dem führenden Architekten des Historismus in Dänemark, Ferdinand Meldahl (1827–1908), 1866 in einem zukunftsweisenden Plan avisiert wurde. Die baugeschichtliche Entwicklung in Københavns Fæstningsringen (Festungsring) ähnelt damit jener, die andere Wallanlagen, etwa jene in Hamburg oder die Umgestaltung der Basteien Wiens zum Ringstraßenviertel, im Zuge des Bebauungsschubs des ausgehenden 19. Jahrhunderts kennzeichnet.

Der Ørstedspark enthält noch heute Elemente aus den alten Befestigungsanlagen in seiner Topographie – ein Abschnitt des Grabens dient nun als langgestreckter See und ehemalige Bastionen erscheinen in der Landschaft als kleine Hügel.

Der Park erhielt seinen Namen  zum Gedenken an die Gebrüder Ørsted, den Politiker und Juristen Anders Sandøe Ørsted (21. Dezember 1778 bis 1. Mai 1860) und den Physiker Hans Christian Ørsted (14. August 1777 bis 9. März 1851), denen beide mit Denkmälern im Park gedacht wird. Der dänische Politiker und Jurist Anders Sandøe Ørsted hatte von 1853 bis 1854 das Amt des dänischen Ministerpräsidenten inne.

von

Günter Schwarz  – 27.10.2016