(Hamburg) – In der vergangenen Woche wurde bekanntgegeben, dass die dänische Mærsk Redderei die siebtgrößte Container-Reederei, die Hamburger Container-ReedereiHamburg Süd, für geschätzte 35 Milliarden Kronen (4,7 Milliarden Euro) gekauft hat.

Am Freitag sind daraufhin über 500 Mitarbeiter der Hamburg Süd auf die Straßen gegangen. Sie bangen um ihre Arbeitsplätze und haben Angst vor Kündigungen, und das ist nicht ohne Grund, denn Mærsk hat in den vergangenen Monaten weltweit über 4.000 Arbeitnehmer entlassen. Das berichtet tv2.dk.

„Ist Verkauf das beste Rezept?“ stand unter anderem auf den Transparenten, die die Demonstranten vor sich her trugen. Eine Jobsicherheit gibt es für die Mitarbeiter nicht, das hatte Søren Skou, der geschäftsführende Direktor bei Mærsk schon angekündigt, denn die wurde beiu der Übernahme nicht vereinbart. 

„Wir alle fürchten um unsere Jobs“, sagte die Hamburg-Süd-Betriebsratsvorsitzende Sabine Fischbach. Die Demonstranten fordern eine Arbeitsplatzgarantie. „Wir sind nicht gegen Mærsk“, sagte Fischbach. Aber die Mitarbeiter wünschten, dass sich Politiker bei der neuen Konzernleitung für sie einsetzten. „Uns geht es nicht nur um Hamburg Süd, sondern auch um den Wirtschaftsstandort Hamburg“, sagte Matthias Günther von der Hamburg Süd Tochtergesellschaft Columbus Shipmanagement. „Die deutsche Flagge auf den Weltmeeren ist in Gefahr.“

In der Hamburger Politik sorgte der Verkauf der Hamburg Süd für geteilte Reaktionen. Der hafenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Joachim Seeler, sagte, seine Partei werde sich dafür einsetzen, dass möglichst viele Arbeitsplätze in Hamburg bleiben. CDU-Hafenexperte Ralf Niedmers meinte, Hamburg dürfe nicht noch mehr Aufträge an andere Häfen verlieren. Für Michael Kruse von der FDP ist der Verkauf ein schwerer Schlag, denn mit Hamburg Süd verliere der Hamburger Hafen einen Teil seiner Identität.

Mit dem Kauf von Hamburg Süd ist Mærsk der Weltmarktführer für Containertransport und damit der bei weitem größte Akteur auf dem umkämpften Markt. 

von

Günter Schwarz  – 06.12.2016