(London) – Die ehemalige sozialdemokratische Statsministerin (Ministerpräsidentin) Helle Thorning-Schmidt hat die Flüchtlingspolitik Dänemarks kritisiert, weil die dänische Venstre-Regierung es ablehnte, jährlich 500 von den sogenannten Quoten-Flüchtlinge aufzunehmen, die dem Land von der EU zugeteilt wurden, um den Druck von den südeuropäischen Ländern wie Italien und Griechenland zumindest etwas zu verringern, auf denen die Hauptlast liegt, die Bootsflüchtlinge aufzunehmen.

Thorning, die inzwischen Direktorin einer internationalen Kinderhilfsorganisation in London ist, zeigte in einem Interview mit der Tageszeitung Politiken keinerlei Verständnis für diese Entscheidung der früheren Venstre-Regierung, die inzwischen von der neuen VLAK-Regierung übernommen worden ist.

Allerdings stimmten auch die Sozialdemokraten, deren Vorsitzende Thorning vom 12. April 2005 bis zur Wahlniederlage am 28. Juni 2015 gewesen war, dieser Ablehnung zu, und darüber zeigte sich die ehemalige Parteichefin besonders enttäuscht. Das Amt der dänischen Statsministerin hatte Helle Thorning vom 3. Oktober 2011bis zur Wahlniederlage inne.

von

Günter Schwarz – 11.12.2016