Während der ersten drei Monate, in denen Kfz-Kennzeichen-Scanner in Dänemark flächendeckend an Verkehrsschwerpunkten, an Grenzübergängen und mobil in einigen Streifenwagen der Polizei eingesetzt wurden, habe die Scanner mehr als 550.000 Kfz-Kennzeichen registriert, aus denen die Polizei ersehen konnte, dass mit den Fahrzeugen etwas nicht in Ordnung war.

Wie am Freitag bekannt wurde, hält es nach Angaben von Danmarks Radio Syd eine breite politische Mehrheit für nötig, dass die 24 Kameras, die im Grenzgebiet und an den Verkehrsknotenpunkten des Landes in den Herbstmonaten Autos fotografiert haben, und durch die Fahrzeugführer in mehr als 500.000 Probleme mit der Polizei bekamen, weiter ausgebaut werden sollten. „Es besteht ein Bedarf für noch mehr Kennzeichenscanner, die die Autos automatisch fotografieren“, hieß es von Politikern nicht nur aus den Regierungsparteien. Es konnten durch die ortsfesten Scanner Kraftfahrzeuge mit fehlenden Nummernschildern und ohne gültige Versicherung festgestellt werden.

Darüber hinaus fotografierten mobile Kameras in Streifenwagen mehr als 67.000 Autos, aufgrund dessen die Polizei feststellen konnte, dass mit dem Kfz oder dem Fahrer etwas nicht stimmte. „Es ist eine Freude, die Effizienz zu sehen, zu denen die Scanner geführt haben, und die vielen Dienststunden, die damit die Polizisten entlastet wurden. Deshalb arbeiten wir sehr intensiv daran, das System zu erweitern“, sagte der Sprecher der Liberalen Allianz, Preben Bang Henriksen.

Eine ähnliche Äußerung kommt von den Sozialdemokraten, die die ersten Scanner im Jahr 2014 als Test eingeführt hatten, während die Partei noch in der Regierungsverantwortung stand. Zunächst wurden sie nur an der dänischen Grenze aufgestellt, um Schmuggler und kriminelle Ausländer zu ermitteln und möglichst festzunehmen.

Aber schon ein halbes Jahr nach Ende der Testphase wurden die Scanner über das ganze Land eingesetzt, und heute hat die Polizei 48 Streifenwagen mit Kennzeichenscannern im ganzen Land. Darüber hinaus verfügt die Polizei noch über eine Reihe von Desktop-Scannern. „Der Effekt ist sehr groß, und deshalb sollten wir sie in einem viel größeren Ausmaß als heute verwenden, sagt die Sprecherin der Sozialisten, Trine Bramsen.

Die Angabe der dänischen Polizei beruht aus dem Zeitraum September, Oktober und November dieses Jahres. In erster Linie wurden Fahrzeuge mit fehlenden Nummernschildern oder ohne gültigen Versicherungsschutz registriert. Darüber hinaus überprüften die Kameras mehr als 150.000 Kfz-Kennzeichen in Verbindung mit den Menschen, deren Fahrerlaubnis ausgesetzt oder entzogen worden war. Von fast 100.000 Fahrzeugen fehlte der Versicherungsschutz und mehr als 2.000 gestohlene Fahrzeuge konnten ausfindig gemacht werden.

Zusätzlich berichtete Brian Fusing, Polizeiinspektor von der Sydjylland Politi (Südjütland Polizei), dass mit den Scannern auch organisierte Fahrraddiebe erwischt wurden, die eine große Anzahl von Fahrrädern mit LKws aus dem Land zu schmuggeln versuchten, Auch konnten Schmuggler mit 2,5 Millionen Zigaretten festgenommen werden. Nahezu alle politischen Parteien von links bis rechts stehen den Kfz-Kennzeichen-Scannern positiv gegenüber. „Es ist wirklich gut, weil es den Verbrechern schwieriger macht, aber es jetzt leichter, ein Däne zu sein, weil man die ganze Zeit kaum noch angehalten wird“, sagt Sprecher der Dansk Folkeparti (Dänische Volkspartei), Peter Kofod Poulsen.

von

Günter Schwarz – 11.12.2016