Die Danske Statsbaner (DSB) setzt am 13. Januar 1990 den IC3 Zug erstmals als Expresszug ein.

Die DSB-Baureihe MF ist ein in Dänemark für die Danske Statsbaner vom Hersteller ABB Scandia in Randers entworfener, dreiteiliger Dieseltriebzug für den überregionalen Verkehr.

Die Bauart ist unter der Bezeichnung IC3 in Dänemark seit 1989 weit verbreitet. Seit 1993 existiert eine Weiterentwicklung mit der Bezeichnung IR4 (siehe DSB-Baureihe ER); ein vierteiliger Elektrotriebzug, der mit dem IC3 im Zugverband gefahren werden kann. Für die dänischen Privatbahnen wurde zudem eine zweiteilige, einfacher ausgestattete Variante unter der Bezeichnung IC2 entwickelt.

Seine Besonderheit ist ein wegklappbarer Führerstand, der zu einem Durchgang umfunktionierbar ist. Auf diese Weise lassen sich maximal fünf IC3- bzw. IR4-Einheiten zu einem durchgängigen Zug kuppeln. Das Verbinden mehrerer Einheiten erfolgt über automatische Scharfenbergkupplungen. Der Wagenübergang ist dank des Gummiwulstes zugluftdicht. Die Gummiwülste werden im Regelfall mit Druckluft gefüllt und damit in Form gehalten, zum Kuppeln und Entkuppeln werden sie entleert.

Eine Einheit besteht aus drei Wagenkästen (Motorwagen MFA + Mittelwagen FF + Motorwagen MFB), die auf insgesamt vier Drehgestellen (davon zwei Jakobs-Drehgestelle) ruhen. Sie hat die Achsfolge (1A) (A1) (1A) (A1), vier Dieselmotoren des Herstellers Deutz, eine mechanische Kraftübertragung und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Die ursprünglich verbauten Motoren vom Typ Deutz BF8L513CP (V8-Zylinder, luftgekühlt) hatten eine Leistung von je 294 kW.

Ab 2005 wurden die Fahrzeuge remotorisiert und sämtliche Motoren durch neue vom Typ TCD2015 (V6-Zylinder, wassergekühlt), ebenfalls von Deutz, mit je 330 kW ersetzt. Der Auftrag umfasste 380 Antriebsmodule mit einem Gesamtvolumen von 55 Millionen Euro. Im Zuge der Remotorisierung wurden die ursprünglichen Getriebe (5-Gang-Automatikgetriebe vom Typ Ecomat 5HP600 des Herstellers ZF Friedrichshafen) gegen neue 12-Gang-Automatikgetriebe vom Typ AS Tronic Rail (Variante 12 AS 2303 R), ebenfalls von ZF Friedrichshafen, ersetzt.

Bei den Fahrmotoren handelt es sich um je zwei A-Motoren, die zur Energieversorgung notwendig sind, und zwei B-Motoren für den reinen Fahrbetrieb. Selbst wenn nur noch ein A-Motor einsatzbereit ist, ist eine Weiterfahrt möglich.

Die Triebzüge sind mit dem Zugsicherungssystem ATC für Dänemark sowie die Einheiten MF 5076 bis 5092 mit PZB 90 (Indusi) für Deutschland ausgestattet. Diese werden unter anderem für die EuroCity-Züge auf der Vogelfluglinie von København über Puttgarden sowie von Aarhus über Padborg nach Hamburg eingesetzt.

Um Züge ähnlicher Bauart handelt es sich bei der Baureihe ET, die zwischen Dänemark und Schweden verkehrt. Diese Züge sind dem IC3 zwar äußerlich ähnlich, jedoch handelt es sich um eine Neuentwicklung, die nicht mit IC3 oder IR4 im Verbund gefahren werden kann.

Züge der Bauart IC3 wurden nach Schweden und Israel verkauft und sind dort im Einsatz. Auch die spanische RENFE erhielt 22 Züge dieses Typs als Baureihe 594 in einer modifizierten Version 2-teilig und in Breitspur. 8 davon sind mit Neigetechnik versehen, bei den anderen 14 wurden die Stirnfronten inzwischen umgebaut, so dass die begehbare Verbindung zwischen den Zugteilen entfiel.

Die Einheit MF 5006 stellte am 22. Oktober 1991 mit 204,6 km/h einen dänischen Geschwindigkeitsrekord zwischen Årup und Middelfart auf.

von

Günter Schwarz – 13.01.2017