(Brüssel) – Wieder ein Anti-Terror-Einsatz im Problemviertel Molenbeek in Brüssel: Spezialkräfte mit Hubschrauber seien in dem als Rückzugsort für Islamisten bekannten Stadtteil zu Razzien eingerückt, bestätigte eine Polizeisprecherin.

Im Zuge von Terrorermittlungen hat die belgische Staatsanwaltschaft am Samstagabend Razzien im Brüsseler Stadtteil Molenbeek veranlasst. Das bestätigte Sprecherin Ine van Wymersch auf Anfrage. Details wollte sie zunächst nicht nennen, weil die Aktion noch laufe. Es bestehe aber keine Gefahr für die Öffentlichkeit, sagte sie.

Nach einem Bericht der belgischen Nachrichtenagentur Belga waren bei der Aktion Spezialkräfte und ein Hubschrauber im Einsatz. Zwei Straßen in Molenbeek seien von der Polizei abgesperrt worden. Wie viele Personen Ziel der Polizeiaktion seien, sei noch unklar.

Drei Personen seien festgenommen worden und würden in der Nacht verhört, teilte Sprecherin Ine van Wymersch nach Ende der Polizeiaktion mit. Waffen oder Sprengstoff seien nicht gefunden worden. Details und Hintergründe wurden zunächst nicht bekannt.

Molenbeek gilt als Rückzugsgebiet für Islamisten. Einige der mutmaßlichen  Attentäter von Paris und Brüssel 2015 und 2016 hatten dort Unterschlupf gefunden.

von

Günter Schwarz – 15.01.2017