(Lübeck) – Die schleswig-holsteinische SPD hat Ministerpräsident Torsten Albig mit einem Top-Ergebnis zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 7. Mai bestimmt. Der 53-Jährige erhielt am Samstag auf einem Parteitag in Lübeck 98,4 Prozent der Stimmen. Vor der Wahl 2012 waren es 96,7 Prozent gewesen. Damit erhielt der Ministerpräsident Torsten Albig von der Nord-SPD volle Rückendeckung.

Albig hatte keinen Gegenkandidaten bei der Wahl von Platz eins der Landesliste. 190 Delegierte stimmten für Albig 2 gegen ihn, einer enthielt sich. Der Parteitag reagierte mit starkem Beifall auf Albigs Ergebnis. „Am 7. Mai um 18 Uhr treffen wir uns wieder und wir werden diese Wahl gewonnen haben“, sagte Albig. „Wir gewinnen, ich freu‘ mich drauf, lasst uns kämpfen.“

2012 waren 9 Sozialdemokraten über die Liste in den Landtag eingezogen. 13 holten Direktmandate in den Wahlkreisen. Die Koalitionspartner SPD, Grüne und SSW wollen ihr Regierungsbündnis nach der Landtagswahl erneuern.

Landtagsfraktionsvize Serpil Midyatli und Landeschef Ralf Stegner wurden vom Landesvorstand für die Plätze zwei und drei vorgeschlagen. Die Nominierungen folgen strikt dem Reißverschlussprinzip, wonach sich männliche und weibliche Kandidaten abwechseln – bis zu Platz 27. Am heutigen Sonntag wählt die SPD noch ihre Landesliste für die Bundestagswahl. Aktuell ist sie mit neun Abgeordneten in Berlin vertreten.

Schon am Freitagabend hatten die Delegierten bereits Ralf Stegner als Landeschef bestätigt. Das Ergebnis überzeugte: Er bekam 192 von 211 abgegebenen Stimmen – also 91,43 Prozent. Es war sein bislang bestes Ergebnis. Der 57-Jährige hatte keinen Gegenkandidaten, seine Wahl galt als sicher. Trotzdem zeigte er sich dankbar: „Ich bin schon beeindruckt. Das ist ein toller Vertrauensbeweis. Das zeigt auch, dass die Partei gewinnen will.“ Der SPD-Bundesvize führt die Nord-SPD bereits seit einem Jahrzehnt. In einer Rede vor seiner Wiederwahl zeigte sich Stegner kämpferisch. Die SPD könne selbstbewusst auf die Bilanz der vergangenen fünf Jahre blicken. Alle Versprechen seien gehalten worden. Albig resümierte, die guten Ergebnisse für ihn und Stegner zeigten, dass die Partei ihren Frieden mache mit den Leuten, die sie führen.

von

Günter Schwarz – 29.01.2017