Donald Trump ist erst elf Tage im Amt – und setzt bereits jetzt seine erschreckenden Ankündigungen in die Tat um – sei es die Abschaffung der „Obamacare“, die Mauer zu Mexiko oder die Eindämmung diverser Menschenrechte…

Nun kommen sogar Trump-Wähler ins Grübeln. Unter dem Hashtag #Trumpregrets äußern Wähler des Immobilienmilliardärs ihre Enttäuschung und Bedenken bezüglich ihres neuen Präsidenten. Offenbar gibt es Trump-Wähler, die ihre Entscheidung inzwischen bedauern. Der Account https://twitter.com/Trump_Regrets sammelt und verbreitet Einträge augenscheinlich reumütiger Trump-Wähler. Viele sprechen Trump oder das Weiße Haus direkt an – aussagekräftiger geht es wohl kaum…

Reue-Tweets: Trump als Puppe seines rechtsextremen Beraters Stephen Bannon

Besonders auf Kritik stößt momentan das Einreiseverbot für Flüchtlinge und Bürger aus sieben überwiegend muslimischen Ländern, das auch der ehemalige US-Präsident Obama bereits entgegen der Tradition, dass sich Ex-Präsidenten nicht zu tagespolitischen Themen äußern, scharf kritisiert hat und als „unamerikanisch“ bezeichnete.

In den Tweets werden die zum Teil sehr unterschiedlichen Beweggründe deutlich, weshalb die Menschen Trump ihre Stimme anvertraut haben. Viele würden sich nun doch ein Staatsoberhaupt wünschen, das Erfahrung in der Politik hat.

Eine Userin schreibt auf Twitter: „Ich habe für Donald Trump gestimmt, aber das ist zu viel. Nicht alle Muslime verüben Terror-Anschläge. #KeinHass #KeineAngst # Muslimesindhierwillkommen”

Die Twitternutzerin spielt hierbei auf das von Trump verhängte Einreiseverbot für Menschen aus sieben muslimischen Ländern wie dem Iran, Jemen oder aus Syrien an.

Ein anderer Nutzer schreibt: „Du bist ein hasserfüllter Mann! Ich schäme mich dafür, dass ich für Sie gestimmt habe. Dafür entschuldige ich mich bei jedem.”

Schockierend ist der Kommentar einer, ihrem Profilfoto nach zu urteilen jungen Frau, die in ihrem Tweet zugibt, bei der Stimmabgabe unter Alkoholeinfluss gestanden zu haben. „Nachdem ich realisiert habe, Sie unterstützt und gewählt zu haben, trinke ich nie wieder. Das war die schlimmste betrunkene Entscheidung, die ich je getroffen habe.”

Die Frau beschreibt sich auf ihrem Twitter-Profil unter anderem als „Überlebende einer Vergewaltigung” („Rape Survivor”). Auch Donald Trump musste sich in der Vergangenheit Sex-Vorwürfen stellen. Unter diesem Gesichtspunkt scheint die Entscheidung der Frau, Trump zu wählen, noch schwerer nachvollziehbar.

Eine weitere ehemalige Trump-Unterstützerin schreibt: „Sie sind peinlich. Bleiben Sie bei Arbeitsplätzen, Handel, kleinen Geschäften und fördern Sie die Wirtschaft. Genug!”

Außerdem liest man nicht selten Kommentare wie „Gott, ich wünschte, ich hätte Sie nicht gewählt. Sie ruinieren das Land und das Leben guter Menschen. Traurig.”

„Ich habe Sie unterstützt, ich habe an Sie geglaubt, aber ISIS ist der Feind und nicht die Bürger des Iran. Sie sind die Opfer von ISIS”, so ein anderer Twitter-Nutzer.

Arnold McGall fragt sich: „Warum oh warum habe ich Sie nur gewählt? Schande über mich. Sie sind die ignoranteste und narzistischste Person, die ich je gesehen habe. Schande über Sie.”

Die Frage nach dem „Warum?” drängt sich vermutlich auch bei Millionen von Trump-Gegnern auf, wenn sie sich die zahlreichen Reue-Kommentare der ehemaligen Unterstützer zu Gemüte führen.

von

Günter Schwarz – 01.02.2017