Angelina Jolies Abrechnung mit Donald Trump
Zahlreiche Prominente in den USA machen sich Luft und teilen hart gegen Donald Trump und sein umstrittenes Einreiseverbot für Menschen aus sieben Nationen aus. Seit 15 Jahren engagiert sich Angelina Jolie weltweit für Flüchtlinge. Jetzt rechnet auch sie, eine der berühmtesten Schauspielerinnen der Welt, mit dem neuen US-Präsidenten ab.
Angelina Jolie, 41, hat genug von US-Präsident Donald Trump, 70. Mit einem sehr emotionalen Essay in einer der angesehensten Zeitungen Amerikas, der „New York Times“, macht sie sich jetzt Luft gegen die in ihren Augen inakzeptable Politik des Immobilien-Tycoons. Doppelte Klatsche gegen Trump: Die „Times“ ist ihm in seiner anhaltenden Fehde mit US-Medien ein besonderer Dorn im Auge.
Angelina Jolie wehrt sich gegen Donald Trump
Der von Donald Trump am 27. Januar 2017 erlassene und momentan richterlich ausgesetzte Einreise-Stopp für Bürger aus dem Irak, Iran, Jemen, Libyen, Somalia, dem Sudan und Syrien in die USA hat Angelina Jolie aufgebracht. „Flüchtlinge sind Männer, Frauen und Kinder, die in der Wut des Krieges gefangen sind oder sich im Fadenkreuz der Verfolgung befinden“, beginnt sie Attacke gegen Trump. „Weit entfernt davon, Terroristen zu sein, sind sie oftmals selber Opfer von Terroristen.“ Es sei „nicht wahr“, dass die US-Grenzen unkontrolliert von Flüchtlingen überrannt würden. Die Antwort auf Terror dürfe nicht auf Angst beruhen.
Weiter teilt sie aus: „Als Mutter von sechs Kindern, die alle in fremden Ländern geboren wurden und stolze Amerikaner sind, wünsche ich mir, dass unser Land sicher für sie und alle anderen Kinder ist. Aber ich will auch sicher sein, dass Flüchtlingskinder, die asylberechtigt sind, immer eine Chance haben werden, ihre Bitte einem mitfühlendem Amerika vorzutragen.“ Dass einer der berühmtesten Schauspielerinnen der Welt sich öffentlich gegen ihn stellt, dürfte dem showbiz-verliebten Trump so gar nicht gefallen.
Die Schauspielerin fühlt sich persönlich betroffen
Dass das Thema Immigration gerade für Jolie eine Herzensangelegenheit ist – kein Wunder. Drei ihrer sechs Kinder adoptierte sie aus dem Ausland: Maddox, 15, aus Kambodscha, Pax, 13, aus Vietnam und Zahara, 12, aus Äthiopien. Ihre leibliche Tochter Shiloh, 10, wurde 2006 in Namibia geboren, die Zwillinge Knox und Vivienne. 8, in Frankreich. Vater ist Brad Pitt, von dem sie inzwischen getrennt lebt.
Außerdem setzt sich die Oscar-Gewinnerin Jolie seit mehr als zehn Jahren im Namen der Vereinten Nationen für Flüchtlinge für die Rechte von Kindern sowie gegen sexuelle Gewalt in Kriegsgebieten ein, seit 2012 als Sondergesandte der Flüchtlingskommission UNHCR. Über 40 Krisenregionen, darunter in Länder wie Sierra Leone, Pakistan, Jordanien, Tschad und den Libanon, hat Jolie schon besucht. Sie hoffe, dass auch Flüchtlingskinder in Amerika auf Mitgefühl stoßen und nicht ihrer Herkunft oder Religion wegen abgewiesen werden.
Donald Trump kann die New York Times nicht ausstehen
Schon einmal hat Angelina Jolie ein Essay in der „New York Times“ genutzt, um sich Gehör zu verschaffen. Im Mai 2013 gab sie in einem Beitrag namens „My Medical Choice“ bekannt, dass sie sich aus Angst vor einer Krebserkrankung vorsorglich die Brüste hatte amputieren lassen. Dieses Mal nimmt der Hollywood-Star die Politik von Donald Trump ins Visier. Wohl auch ein Stück weit aus Berechnung, denn der US-Präsident hasst die „New York Times“ so sehr, dass er gar ihre Übernahme oder Schließung empfiehlt.
von
Günter Schwarz – 05.02.2017