(Kuala Lumpur) – Der ältere Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un ist Medienberichten zufolge am Montagvormittag in Malaysia getötet worden. Zwei Frauen, bei denen es sich vermutlich um nordkoreanische Agentinnen handle, hätten Kim Jong Nam auf dem Flughafen von Kuala Lumpur vergiftet, berichtete der Sender TV Chosun heute unter Berufung auf südkoreanische Regierungskreise. Die Frauen seien flüchtig.

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap meldete, Kim sei gestern Früh (Ortszeit) getötet worden, nannte aber keine Details zu den Umständen. Der 45-Jährige lebte, seit er Anfang der 2000er Jahre in Nordkorea in Ungnade gefallen war, abwechselnd in China und Macao. Immer wieder äußerte er sich kritisch über seinen Halbbruder Kim Yong-un und dessen Befähigung zum Staatschef.

Die malaysische Polizei bestätigte, dass der Tote Kim Jong Nam ist. Er sei auf dem Weg vom Flughafen in ein Krankenhaus gestorben. Er habe sich noch vor den Passkontrollen und juristisch betrachtet damit noch nicht innerhalb Malaysias befunden, als er kollabiert sei. Die „Suche nach Schuldigen“ laufe, bestätigten die malaysischen Behörden indirekt das Vorliegen eines Verbrechens, obwohl es zugleich hieß, Kims Todesursache stehe noch nicht fest.

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Günter Schwarz – 14.02.2017