(Moskau) – Vor ihrem ersten Treffen mit dem neuen US-Präsidenten lässt Russlands Präsident Putin ein psychologisches Gutachten von Donald Trump erstellen. Der amerikanische Präsident ist selbst ihm nicht geheuer – und das soll für Putin, der sich ansonsten vor nichts und niemanden fürchtet, schon etwas heißen.

Trump erfindet Attentate, brüllt Journalisten an und will radikal ganze Glaubensgemeinschaften aus seinem Land aussperren. Nicht nur viele US-Bürger fragen sich, ob ihr Präsident Donald Trump noch voll bei Sinnen ist. Der 45. Präsident der USA ist offenbar nicht einmal Russlands Präsident Wladimir Putin geheuer. Wie der US-Fernsehsender „NBC“ berichtet, hat der Kreml eine psychologische Analyse Trumps angeordnet.

Der renommierte amerikanische Psychotherapeut Dr. John D. Gartner hatte (fern)-diagnostizierte, Trump leide an „bösartigem Narzissmus“ und damit einer echten Geisteskrankheit. Das bereitet Putin offenbar einiges an Kopfzerbrechen.

Eine der Erkenntnisse der Gutachter: Trump ist sehr risikofreudig und naiv. Er „versteht nicht ganz, wer Putin ist – er ist ein rauerTyp“, sagt der Ex-stellvertretende Außenminister Andrej Fedorov zu „NBC News“. Das siebenseitige Dossier wird von pensionierten Kreml-Diplomaten, aktiven Mitgliedern der Putin-Administration und psychologischen Experten erstellt und beleuchtet vor allem die vergangenen zwei Monate, also die Zeit nach seinem Wahlsieg. Denn die Russen sind – wie immer mehr Amerikaner auch – davon überzeugt, dass Trump seine Präsidentschaft vor allem als Geschäft betrachtet.

Putin will sich mit der Psycho-Analyse auf das erste Treffen mit Trump, das bald stattfinden soll, vorbereiten. Dieses wird die Weichen für die zukünftige Beziehung der beiden Nuklear-Mächte stellen. „Trump ist nicht isoliert. Er hat ein großes Team um sich herum. Auf dieses sollte hören – vor allem in den Bereichen, in denen er schwach ist“, sagt Fedorov weiter.

von

Günter Schwarz – 22.02.2017