(Esbjerg) – Das Nordsee-Abkommen über das Erdöl- und Gasfeld Tyra wird viele neue Arbeitsplätze in der Region Esbjerg schaffen. Das löst natürlich große Begeisterung für die lokalen Bürgermeister aus, und was den Esbjerger Bürgermeister Johnny Søtrup (Venstre / rechtssoziale Partei) angeht, so bekommt er vor lauter Jubeln die Arme gar nicht mehr herunter.

Um die 4.000 neue Jobs wird die am Mittwoch verabschiedete Gas-Absprache der Region bescheren. Die Absprache umfasst unter anderem den Wiederaufbau des Öl- und Gasfeldes Tyra rund 200 Kilometer westlich von Esbjerg, das wegen seiner maroden Anlagen lange vor dem Aus gestanden hatte. Noch vor rund einem Jahr hatte die Mærsk-Tochter Maersk Oil beim DUC angeregt, die Gasproduktion in der Nordsee herunterzufahren; die erforderlichen Milliardeninvestitionen für den Erhalt des Gasfeldes erschienen nicht rentabel.

Damals war die Rede davon, einen Großteil der dänischen Gasproduktion in der Nordsee ab 2018 zu stoppen. Esbjerg bangte um Steuereinnahmen und den Verlust Hunderter Arbeitsplätze. „Das wird Sydvestjylland (Südwestjütland ) neue Impulse geben und zu höheren Einnahmen für den Fiskus führen. Ich habe nur Lob für das Abkommen“, sagt er.

Mehr als 90 Prozent der dänischen Gasproduktion stammen aus dem Tyra-Feld, das auch als Export-Zentrale dient. Betrieben wird es vom „Dansk Undergrunds Consortium“ (DUC), einem Joint-Venture, bestehend aus den Firmen A. P. Møller-Mærsk, Shell, Chevron und dem Nordseefonds.

Wegen des niedriger Ölpreises hatten die Unternehmen selbst das Gespräch mit der dänischen Regierung gesucht. Sie wollten einen Weg finden, die Öl- und Gasförderung in der Nordsee wieder rentabler zu machen. Das dürfte ihnen nun gelungen sein.

von

Günter Schwarz – 23.03.2017