Ein jetzt veröffentlichter Bericht des dänischen Zentrums für Cybersicherheit zeigt auf, dass russische Hacker über einen Zeitraum von zirka zwei Jahren die E-Mails von dänischen Militärmitarbeitern mitgelesen haben. Bei den Hackern soll es sich um die gleiche Gruppe handeln, die im vergangenen Jahr die E-Mails der demokratischen Partei in den USA während des US-Präsidentschaftswahlkampfs gestohlen hat, wodurch die Demokratische Kandidatin Hillary Clinton letztlich den Wahlkampf gegen Donald Trump verlor.

Russland hat das dänische Militär gehackt und sich so in den Jahren 2015 und 2016 Zugang zu E-Mails von Mitarbeitern des dänischen Militärs verschafft. Das bestätigte Verteidigungsminister Claus Hjort Frederiksen (Venstre / rechtssoziale Partei) gegenüber der Tageszeitung „Berlingske“.

„Es war sehr kontrolliert und gezielt, was dort vor sich ging. Das war nicht nur eine kleine Hackergruppe, die das als ,Freizeitbeschäftigung‘ betreibt“, so der Minister zu der Zeitung. Es gebe klare Anzeichen dafür, dass es sich bei den Angriffen um Geheimdienstaktivitäten gehandelt habe oder um Elemente, die von Russland aus gesteuert wurden.

Die Hacker-Angriffe wurden in einem neuen Bericht des Zentrums für Cybersicherheit beschrieben, das dem dänischen Nachrichtendienst des Militärs untersteht. In dem Bericht heißt es, dass die Hacker sich Zugriff zu nicht geheimen Informationen verschafft hätten. Trotzdem könnten die Angriffe der dänischen Sicherheit schaden, denn diese Informationen können beispielsweise dazu  benutzt werden, dass Russland Agenten in die dänischen Streitkräfte einschleust.

Hinter dem Angriff soll die Hackergruppe „APT28“ stecken, die auch unter der Bezeichnung  „Fancy Bear“ bekannt ist. Es sind dieselben Leute, die sich im vergangenen Jahr unerlaubt Zugang zu den E-Mails der Demokraten in den USA verschafft hatten.

Die Angreifer haben laut Bericht einer Reihe von ausgewählten Mitarbeitern des dänischen Militärs E-Mails geschickt, die ein identisches Aussehen hatten, wie die intern verschickten Nachrichten innerhalb der Behörde. In den Mails wurden die Personen aufgefordert, dass sie aus Sicherheitsgründen ihr Passwort ändern müssten. Diese neuen Passwörter wurden dann anschließend von den Hackern abgefangen und verschafften ihnen Zugang zu den E-Mail-Konten der entsprechenden Militärbediensteten.

von

Günter Schwarz – 24.04.2017