Die größte Insel der Welt, Grønland, welche mit insgesamt 56.000 Einwohnern die geringste Bevölkerungsdichte der Welt aufweist und zu Dänemark gehört, erhält seine Autonomie, indem das entsprechende Gesetz am 1.Juni 1979 seine Gültigkeit erhält.

Grønland, auf Grönländisch „Kalaallit Nunaat“ [kalaːɬit nunaːt]  – „Land der Kalaallit“ (nach dem größten ansässigen Volk), auf Dänisch Grønland [ˈgʀœnlanʔ] – „Grünland“, ist die größte Insel der Erde und wird geologisch zum arktischen Nordamerika gezählt. Aus politischer Sicht ist es ein autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark. Das Land hat, abgesehen von der Antarktika, die geringste Bevölkerungsdichte der Welt.

Grønland hat seit 1979 eine demokratische Verfassung. Das Parlament (Inatsisartut) wird alle vier Jahre gewählt und wählt seinerseits den Premierminister und die Regierung (Naalakkersuisut).

Die grönländische Regierung und das Landsting verwalten die grönländischen Angelegenheiten. Das geht bis in den Bereich der Gesetze und Rechtsprechung. Dänische Gesetze können vom Landsting übernommen werden. Die Landesverteidigung obliegt dem dänischen Militär, die Außenpolitik ist weitgehend von Dänemark übernommen, dabei sind spezielle außenpolitische Interessen zu berücksichtigen, beispielsweise die Beziehungen zu anderen Inuit-Regionen oder die Nichtmitgliedschaft in der EU. Anders als das dänische Mutterland sind die teilautonomen Gebiete Grønland und Färöer dem Schengener Abkommen nicht beigetreten.

Grønland ist durch zwei direkt gewählte Abgeordnete im dänischen Parlament vertreten.

Grønland arbeitet mit Island und den Färöern im Westnordischen Rat zusammen (seit 1985/1997). Weiterhin ist es als Teil der dänischen Delegation seit 1983 Mitglied im Nordischen Rat. Am 5. September 2007 wurde das „Ålandsdokument“ beschlossen, das den Autonomiegebieten Åland, den Färöern und Grønland die gleichwertige Mitgliedschaft im Nordischen Rat ermöglicht.

Gegenwärtig wird durch die Erschließung von Rohstoffen versucht, sich wirtschaftlich weiter von Dänemark zu lösen. „Die Grönländer […] träumen von einer besseren Zukunft, manchmal sogar von einem Ölfund vor der Küste“. Auch der politisch vorangetriebene Ausbau des Survival- und Kreuzfahrttourismus und das durch die Berichterstattung über den Klimawandel gestiegene Interesse an Grønland gilt als Chance – ist aber aus ökologischer Sicht nicht unproblematisch.

Am 25. November 2008 fand eine Volksabstimmung über das Gesetz zur Selbstverwaltung statt. Bei einer Wahlbeteiligung von nahezu 72 % stimmten 39.611 Wahlberechtigte ab. Eine große Mehrheit von 75,5 % stimmte für die erweiterte Selbstverwaltung. Das Gesetz, das als Schritt zur Unabhängigkeit von Dänemark zu werten ist, regelt unter anderem die Übernahme verschiedener Verwaltungseinheiten von Dänemark und die Eigentumsrechte an Bodenschätzen.

Am 21. Juni 2009 trat ein Abkommen zur erweiterten Autonomie in Kraft (Lov om Grønlands Selvstyre). Nur noch Außen- und Verteidigungspolitik verbleiben in dänischer Verantwortung. Grönländisch, die Sprache der einheimischen Inuit, wird Landessprache; die grönländische Regierung übernimmt unter anderem die Zuständigkeiten für Polizei, Justiz und den Küstenschutz. Dronning Margrethe II. bleibt Staatsoberhaupt Grønlands. Sie wird weiterhin durch die Reichsombudsschaft in Grønland  vertreten, zurzeit durch die Reichsombudsfrau Mikaela Engell. Bei der Wahl 2013 gelang es der sozialdemokratischen Siumut mit 42,8 % wieder stärkste Kraft zu werden.

von

Günter Schwarz – 01.06.2017