(London) – Nach dem blutigen Zwischenfall im Stadtteil Finsbury Park in Londons Norden mit einem Fahrzeug ist ein Mann getötet worden, acht Personen wurden verletzt und in Krankenhäuser gebracht.

Wie die Polizei am Montagmorgen weiter mitteilte, haben Anti-Terror-Spezialisten die Ermittlungen übernommen.

Die britische Premierministerin Theresa May hat von einem „schrecklichen Zwischenfall“ vor der Moschee im Norden Londons gesprochen. „All meine Gedanken sind mit jenen, die verletzt wurden, mit deren Angehörigen und mit den Rettungskräften vor Ort“, teilte May am frühen Montag mit.

Der Fahrer eines Lieferwagens – dabei soll es sich um einen 48-jährigen Mann handeln – soll in der Nacht laut Augenzeugen absichtlich in eine Gruppe von Muslimen vor einer Moschee gefahren sein, die gerade von einem Abendgebet zum Fastenbrechen im Ramadan kamen.

Ein Racheakt für die kürzlich begangenen Terrorakte durch Islamisten in London und Manchester kann nicht ausgeschlossen werden, obwohl es sich bei dieser Vermutung derzeit um eine Spekulation handelt. Die  Polizei konnte den Fahrer des Fahrzeugs noch nicht vernehmen und nach dem Motiv befragen, da sich der noch in einem Krankenhaus befindet.

Ramadan-Stiftung sieht Verbindung zu Islam-Hass

Die Ramadan-Stiftung hat den blutigen Zwischenfall nahe einer Moschee in London in Verbindung mit Islamhass gebracht. Mohammed Shafiq von der muslimischen Organisation sagte in der Nacht zum Montag: „Ich verurteile diese sinnlose und böse Attacke mit einem Lieferwagen gegen muslimische Gläubige außerhalb der Finsbury-Park-Moschee in London.“

Der Islamhass habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, sagte Shafiq der britischen Nachrichtenagentur PA.

von

Günter Schwarz – 19.06.2017