(Poggendorf / A20) – Am Nachmittag des 22.12.2017 teilte ein 44-Jähriger Mann aus der Gemeinde Sundhagen über den Notruf bei der Einsatzleitstelle des Polizeipräsidiums Neubrandenburg mit, dass er in der Ortslage Poggendorf soeben eine vermeintliche Entführung einer Frau beobachtet hätte. Eine bislang unbekannte Zeugin hätte ihn zuvor auf den Sachverhalt aufmerksam gemacht, was er nun bestätigen konnte. So soll eine Frau von einem Mann körperlich angegriffen und dann in einen Pkw gezerrt worden sein. Anschließend fuhr das Auto in Richtung Greifswald davon.

Der Zeuge nahm kurzerhand die Verfolgung des Fahrzeuges auf und teilte den Standort des vermeintlichen Entführungsfahrzeuges mit. Im Bereich der Raststätte „Demminer Land“ konnte der Pkw, gegen 15:45 Uhr, auf der Autobahn 20 durch Beamte des Polizeirevieres Grimmen gestoppt und kontrolliert werden. Im Rahmen der Überprüfung der Insassen stellte sich heraus, dass es sich bei den beiden Personen um ein polnisches Ehepaar handelte, die in aller Öffentlichkeit einen Streit austrugen. Durch die eingesetzten Beamten konnten keine Verletzungen festgestellt werden. Des Weiteren lehnte die Frau eine Anzeigenerstattung gegen ihren Ehemann ab. Der Verdacht der Entführung konnte ebenfalls nicht erhärtet werden.

Gegen den Ehemann wurde Strafanzeige wegen des Verdachts der einfachen Körperverletzung von Amts wegen erstattet. Bei dem Einsatz wurde das Polizeirevier Grimmen durch Kräfte des Autobahn- und Verkehrspolizeirevieres Grimmen, Altentreptow, der Besonderen Verkehrsüberwachung Anklam sowie der Polizei(haupt)reviere Neubrandenburg, Friedland und Malchin unterstützt. Insgesamt befanden sich bei der Suche nach dem mutmaßlichen Entführungsfahrzeug zehn Funkstreifenwagen im Einsatz.

Die Polizei bedankt sich ausdrücklich für diesen zivilcouragierten Einsatz der beiden Zeugen.

Quelle: Pressemitteilung der Polizeiinspektion Stralsund vom 27.12.2017 um 12:48 Uhr

veröffentlicht und bearbeitet von

Günter Schwarz – 27.12.2017