(Kiel) – Die Bilanz des Zolls in Schleswig-Holstein 2017 und der erste große Erfolg im Jahr 2018 können sich sehen lassen. Einnahmen in Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro und Internethandel beschäftigen den Zoll Der größte Zigarettenfund in Schleswig-Holstein aller Zeiten wurde am 13. März 2018 gemacht.

Der Zoll in Schleswig-Holstein hat im Jahr 2017 2,5 Milliarden Euro an Einnahmen für die Europäische Union und die Bundesrepublik erzielt. Dies gaben heute die Leiterinnen der Schleswig-Holsteinischen Hauptzollämter Kiel, Martina Nagel, und Itzehoe, Miriam Rasched, bei einem Pressegespräch im Zollamt Rendsburg bekannt. Gleichzeitig präsentierte der Zoll den größten jemals in Schleswig-Holstein gemachten Fund von 10,4 Millionen Zigaretten aus dem März des Jahres 2018.

Bei den Einnahmen entfallen 68 Millionen Euro auf die der EU zustehenden Zölle sowie 920 Millionen Euro auf die der Bundesrepublik zustehende Einfuhrumsatzsteuer. Dafür wurden bei der Einfuhr von Waren 1.669.929 Warenpositionen angemeldet und durch die Zöllnerinnen und Zöllner in der Regel elektronisch abgefertigt. Hinzu kommen ca. 1,4 Milliarden Euro an Verbrauchsteuern und fast 44 Millionen Euro vollstreckter öffentlich-rechtlicher Forderungen.

Der Zoll in Schleswig-Holstein legte im Jahr 2017 ein besonderes Augenmerk auf den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor den Gefahren des Handels mit Waren aus Nicht-EU-Staaten im Internet. Bei 95.875 Abfertigungen von Postpaketen wurden in 216 Fällen 14.914 oft minderwertige Markenfälschungen im Wert von 1,28 Millionen Euro sichergestellt. In 1.225 Fällen wurden 1.892 unsichere Produkte in den Schleswig-Holsteinischen Zollämtern und Abfertigungsstellen festgestellt

„Wir versuchen unsere Bürgerinnen und Bürger vor Betrügern im Internet zu schützen. Dabei geht es uns vor allem um schlecht gefälschte Waren aller Art. Gerade bei Billigangeboten an Schuhen, Bekleidung und elektronischen Artikeln ist auch ein Gesundheitsrisiko vorhanden. Hinzu kommt, dass meist aus fernöstlichen Ländern kommende elektronische Artikel nicht den Europäischen Vorschriften entsprechen und nicht eingeführt werden dürfen“, meinte Miriam Rasched während des Pressegesprächs.

Die Finanzkontrollen Schwarzarbeit beider Hauptzollämter leiteten im vergangenen Jahr 4.154 Strafverfahren ein. Sie ermittelten eine Schadenssumme von rund 17,2 Millionen Euro.

Die Aufschlüsselung der Einnahmen, die einzelnen Abfertigungsergebnisse und die Ergebnissen der Kontrollen sind in der beigefügten Bilanz für das Jahr 2017 enthalten.

Abschließend präsentierte Martina Nagel einen Teil des größten jemals in Schleswig-Holstein gemachten Fundes von 10,4 Millionen Schmuggelzigaretten. Es wurde ein Steuerschaden von rund 2 Millionen Euro verhindert. Die Zigaretten wurden am 13. März 2018 durch Zöllnerinnen und Zöllner des Hauptzollamtes Kiel in Kiel am Ostuferhafen bei einer Kontrolle gefunden. Sie waren auf einem aus Estland kommenden Auflieger hinter einer Tarnladung Eis versteckt. Nach der Anmeldung sollte der Auflieger gefrorenen Fisch geladen haben, der komplett fehlte.

Martina Nagel meinte während des Pressegespräches zu diesem Aufgriff: „Dieser Riesenfund beweist, dass wir mit unserer Risikoanalyse, verbunden mit dem Spürsinn der Zöllnerinnen und Zöllner meines Hauptzollamtes, in der Lage sind, den Schmuggel effektiv zu bekämpfen. Wir werden auch weiterhin das Geschehen aufmerksam verfolgen und immer wieder risikoorientiert kontrollieren.“ In diesem Fall sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen und werden durch das Zollfahndungsamt Hamburg geführt.

Quelle: Pressemitteilung des Hauptzollamts Kiel vom 18.04.2018 um 13:00 Uhr

bearbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 18.04.2018