In der Schlacht von Oldenswort am 29. Juni 1252 wurde der dänische König, Kong Abel, von den Friesen zusammen mit seinem Heer geschlagen und auf der Flucht bei Husum getötet.

Die Gemeinde Oldenswort, 6 km nördlich von Tönning und 17 km südlich von Husum, ist heutzutage die flächenmäßig größte Gemeinde im Amt Eiderstedt. Die erste hölzerne Kapelle soll hier im Jahre 1205 erbaut worden sein. Es folgte die jetzige steinerne Sankt Pankratius-Kirche im Jahre 1245.

Als damals im Laufe der Zeit die Staatsgewalt Dänemarks und die Einflussnahme des dänischen Kongs Valdemar II. und seines Nachfolgers Kong Abel immer mehr zunahmen, lehnten sich die Friesen gegen die Beschränkungen auf ihre Freiheiten auf. Als Teil der friesischen Uthlande waren Eiderstedt und Oldenswort direkt dem König von Dänemark unterstellt. Die Eiderfriesen wehrten sich schon seit eineinhalb Jahrhunderte gegen die Abgabepflichten und Steuern an den dänischen König.

Kong Abel, der Sohn Kong Valdemars II. und Herzog von Schleswig-Holstein (1232–1250) sowie König von Dänemark (1250–1252), zog nach Eiderfriesland, um die Friesen zu bezwingen und bei ihnen den geforderten Zins einzutreiben. Laut der Eiderstädter Chronik versammelte Kong Abel 1252 in Mildeborg bei Milden sein Heer. Die Lage des Ortes ist heute unbekannt, aber wahrscheinlich war es ein Vorläufer der Burg in Svavsted (Schwabstedt) zwölf Kilometer südöstlich von Husum.

Er segelte von Mildeborg aus die Eider hinunter bis Eidersted und lagerte in Oldenswort, wo er nahe der Kirche ein Feldlager errichtete, das er mit Gräbern umgab. Sieben Tage lang setzte er eine Zwangsbesteuerung gegen die Eiderstedter durch und viele Zahlungsunwillige ließ er hinrichten. Am siebenten Tag nach Ankunft Abels versammelten sich die Vertreter der sieben „Skibsherreder“ (die friesischen Bezirke im Sumpf) der Inselfriesen und Friesen der nördlichen Harden auf ihrem Thing und beschlossen, den König zu vertreiben und ihr Leben zu riskieren, anstatt Steuern zu zahlen.

Des nachts am 29. Juni 1252 schlichen die Friesen sich in das Lager des Königs, um ihn zu töten. Sie wurden dabei jedoch entdeckt, und so brach ein Kampf aus, der den halben Tag lang mit aller Härte und großen Verlusten auf beiden Seiten geführt wurde. Allmählich gewannen die Friesen jedoch die Oberhand, und der König musste nach Norden ausweichen.

Schließlich endete die Schlacht für König Abel mit einer Katastrophe, denn sein Heer wurde vernichtend geschlagen, und der König musste fliehen. Auf dem Mildedamm bei Husum wurde er von einem Pellwormer mit dem Namen Wessel Hummel erkannt und erschlagen.

von

Günter Schwarz – 29.06.2018