(Esbjerg) – Forscher haben sowohl den Kritik als auch das Lob für die Investitionen der Fluggesellschaft DAT in die CO2-Reduktion. Die dänische Fluggesellschaft DAT, die von und nach den großen dänischen Städten und Bornholm fliegt, ermöglicht ihren Passagieren nun, CO2-neutral zu fliegen.

Die Fluggesellschaft hat jedoch weder den Treibstoff der Flugzeuge geändert noch neue „grüne Flugzeuge“ gekauft. Stattdessen hat das Unternehmen beschlossen, jährlich rund 400.000 Dollar in genehmigte CO2-reduzierende Projekte zu investieren.

Zu den genehmigten Projekten gehört beispielsweise die Pflanzung von Mangrovenbäumen in Myanmar, die mehr Treibhausgase absorbieren als die heimischen Flugzeuge des Unternehmens in die Atmosphäre emittieren.

Der Professor für Verkehrswirtschaft an der Universität København, Mogens Fosgerau, glaubt jedoch nicht an diesen CO2-Plan des Unternehmens. „Es sind wahrscheinlich ein paar nette Projekte, aber in Bezug auf die Lösung der Herausforderungen des Luftverkehrs mit dem Klima macht es fast keinen Unterschied. Für die CO2-Emissionen, die von dänischen Inlandsflügen ausgehen, ist es nicht sehr groß, wenn man sich anschaut, wie viel Luftverkehr weltweit unterwegs ist“, sagt der Forscher.

„Es ist ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu den größeren Unternehmen, die Menschen nach Thailand und in den Vereinigten Staaten in den Urlaub fliegen, und diese Art von Reisen ist eine sehr große Quelle von CO2-Emissionen. Es muss eine deutlich härtere Regulierung als diese Maßnahmen geben“, sagt Mogens Fosgerau.

Aber Kirsten Halsnæs, Professor für Klima und Ökonomie am Institut für Management Engineering der Technischen Universität Dänemark glaubt jedoch, dass die Initiative des Unternehmens bietet keinen Signalwert in Bezug auf große internationale Fluggesellschaft. „Und wenn die anderen Airlines ähnliche Ideen hätten, wäre das für die Klimakonten wichtig, denn die Flugzeuge machen rund zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen aus“, sagt die Klimaforscherin.

DAT: Ein wichtiger Schritt

Der Verwaltungsdirektor der Fluggesellschaft, Jesper Rungholm, ist sich dessen bewusst, dass die Klimaprojekte keinen Unterschied in dem großen Bild machen, aber er immer noch der Meinung, dass es ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist. Und er glaubt, dass es Passagieren mit einem eventuell schlechten Gewissen helfen kann, wenn sie das DAT-Flugzeug einem anderen vorziehen, wenn sie im Land fliegen. „Das bedeutet, dass sie mit gutem Gewissen das Flugzeug nehmen können. Zumindest mit vielen besseren Gewissen, als wenn sie sich dazu entscheiden, den Zug zu nehmen, der schnellen Fähre oder gar mit dem Auto“, sagt Jesper Rungholm, der zudem betont, dass diese Klimaprojekte nicht auf die Flugpreise auswirken.

Die Inlandsflüge der Fluggesellschaft DAT verbinden Aalborg, Billund, Sønderborg, Karup und Bornholm.

von

Günter Schwarz – 30.06.2018