Am gestrigen Freitag, dem 2. November, wurde der „J-Dag“ (Weihnachtsbiertag) gefeiert – ebenfalls die kleineren Brauereien waren daran beteiligt. Damit fiel sozusagen der erste Schnee im Zeichen von Weihnachten. Wer mit anderen Bieren als die von als Carlsberg und Tuborg experimentieren möchte, kann auf Alternativen aus den kleinen Brauereien Syd- og Sønderjyllands (Süd- und Südjütlands) zurückgreifen.

Es sind glücklicherweise nicht nur die großen Brauereien, die zu dieser Jahreszeit Weihnachtsbier anbieten können – das können auch weniger große und weithin bekannte Brauereien sein. Hans Peter Jepsen, Landesvorsitzender der „Danske Ølentusiaster“ (dänischen Bierliebhaber), die auch die dänischen Meisterschaften im „Handbrauen“ organisiert hatten, glaubt, dass etwas Besonderes serviert bekommt, wer es wagt, mit einem Bier aus einer Klein- oder Minibrauerei anzustoßen.

„Es ist ein aufregenderer Geschmack. Die kleinen Brauereien machen etwas besonderes aus“, erklärt der Landesvorsitzende. Hier empfiehlt er einige syd- og sønderjyske (süd- und südjütländische) Brauereien, deren Geschmack es wert ist und die sich sehen lassen können.
Biererfolg in Kolding

Im Sommer des vergangenen Jahres eröffneten die beiden Kameraden Johannes Karstoft und Philip Hulgaard die Mikrobrauerei Bryggeriet Åben auf einem Bauernhof in Kolding mit Wiesen und Wald in der Nachbarschaft. „Die Brauerei hat schnell Wind unter die Flügel bekommen, und nicht zuletzt deshalb ist das Åben-øllen ( Åben-Bier) eine Geschmacksprobe wert“, sagt Hans Peter Jepsen. „Es ist eine relativ neue Brauerei, die schnell sehr beliebt geworden ist und die Nachfrage nach diesem Bier groß ist“, sagt er.

Die Brauerei Åben gehört auch zu den Kandidate für den Dänischen Brauereipreis 2018, der im Dezember verliehen wird.

Süd- und Südjütland-Brauereien

   Konventionelle Bryggerier:

          –  Bryggeriet S.C. Fuglsang, Haderslev

   Mikrobryggerier:

          –  Lundumskov Bryghus, Horsens
          –  Jelling Bryghus, Jelling
          –  Fri Bryg, Børkop
          –  Warwik Bryghus, Varde
          –  Jacobi Craft Brew, Varde
          –  Hyldals Bryghus, Bække
          –  Bryggeriet Åben, Kolding
          –  Voddersminde Gårdbutik, Holsted
          –  Ølværket, Esbjerg
          –  Christianfeld Bryghus, Christiansfeld
          –  Ribe Bryghus, Skolegade 4B, Ribe
          –  Aarø Bryghus, Haderslev
          –  Vestslesvigsk Bryghus, Bylderup-Bov

   Nanobryggerier:

          –  Bøgedal Bryghus, Vejle
          –  Trolden Bryghus, Kolding
          –  Fanø Bryghus, Fanø

Vejle’s einzigartige Brauerei

24 Kilometer weiter nördlich liegt eine Nanobryggeri, die Hans Peter Jepsen auch hervorhebt. Das Bøgedal Bryghus oder Bøgedal Brew wurde im Jahr 2004 gegründet und braut jährlich etwa 35.000 Flaschen Bier. Jedes Gebräu ist einzigartig – und kennzeichnet die Brauerei. „Alle ihre Biere haben eine Nummer, weil sie nicht jedes Mal dasselbe Bier mit absolut demselben Geschmack brauen können“, erklärt Hans Peter Jepsen.

Schon deshalb glaubt der Landesvorsitzende, dass eine Fahrt in diese Brauerei das Benzin durchaus wert ist. „Es ist eine lustige Brauerei. Wenn Sie sich für Bier interessieren, muss man sie einfach besuchen,“ sagt er.

Die unterschiedlichen Geschmacksnuancen liegen daran, dass die Brauerei eine der wenigen Freilandbrauereien ist, in der das Bier nicht mit Pumpen durch von Braustufe zu Braustufe transportiert wird – es läuft von selbst von Braukessel zu Braukessel.

Von Hærvejens Natur zum Bier

Auf dem Weg zur Westküste ist die dritte Station des Landesvorsitzenden. Das Hyldal Bryghus wurde im Mai 2017 gegründet, aber Hans Peter Jepsen erinnert sich, dass für die Minibrauerei letztes Jahr um diese Zeit der Zug fast abgefahren war. „Es hat letztes Jahr zur Weihnachtszeit geschehen, und Ihr Weihnachtsbier wurde zurückgezogen“, erinnert sich der Landesvorsitzende.

Man keltert das Gebräu in Becken, weil es unglaublich viele und aufregende Düfte aus der heimischen Natur entlang des Hærvejen gibt, die Einfluss auf den Geschmack des Bieres haben.

Das beste Julebryg – „Emil“

Nicht nur der J-Dag markiert das Weihnachtsbier. Sie tun dies jedes Jahr in Ribe, wo das best gebraute Weihnachtsbier als „Emil“ des Jahres gefeiert wird.

Wer eine solchen Ereignis beiwohnen möchte, solltedie Weihnachtsbiere vom Ribe Bryghus, Warwik Bryghus und Fanø Bryghus probieren, die alle seit mehreren Jahren in Folge an dem Wettbewerb teilnehmen. Warwik Bryghus gewann unter anderem 2011 mit ihrem Weihnachtsbier „Hjertensfryd“ und 2012 gewann das Ribe Bryghus mit dem Bier „Juleale“.

In diesem Jahr kann man am 1. Dezember um 13:00 Uhr im Hotel Dagmar in Ribe die Wahl zum Gewinner des Jahres 2018 erleben.
Orte, an denen man die „goldenen Tropfen“ findet.

Orte, an denen man „goldene Tropfen“ findet

Wer sich zur Weihnachtszeit Biertropfen aus den kleineren Brauereien gönnen möchte, sei geraten, etwas mehr Ausschau zu halten, um nicht bei einem Tuborg oder Carlsberg bleiben zu müssen.

Hans Peter Jepsen erwähnt auch das „Dronning Louise“ in Esbjerg, den englischen Pub „You’re Never Walk Alone“ in Kolding, sowie „Fox and Hounds“ in Aabenraa und Sønderborg sowie einige weitere Kneipen, in denen die Suche von Erfolg gekrönt ist.

„Es gibt einige gute Kneipen, in denen man ein gutes Weihnachtsbier serviert bekommt“, meint er. Darüber hinaus verkaufen die Brauereien ihr Bier auch in Fachgeschäften. Das Bier von Ribe Bryghus, Hyldal Bryghus und Warwik Bryghus ist hauptsächlich in der umliegenden Region zu bekommen, und man kann sich glücklich schätzen, Bier von der Bryggeriet Åben, dem Bøgedal Bryghus und dem Fanø Bryghus anderswo im Land zu finden als nur in Syd- og Sønderjylland.

Glædelig J-Dag og Skål!

von

Günter Schwarz – 03.11.2018