Die Massenproduktion von Weihnachtsbäumen auf ausländischen Märkten trifft die dänischen Weihnachtsbaumproduzenten hart. Die Weihnachtsbäume sind in diesem Jahr schöner und grüner als normal. Besonders die Nordmanntannen mit ihrer genetischen Vergangenheit aus Georgien und der Türkei genoss die Dürre und Hitze des Sommers.

„Andererseits haben viele der neu gepflanzten Weihnachtsbäume unter Trockenheit des Sommers und der damit verbundenen Dürre gelitten. 25 Prozent sind eingegangen, denn nicht alle Baumproduzenten haben genetisch resistente Zuchtbäume in ihrern Betrieben“, sagt Claus Jerram Christensen, Direktor der Brancheforeningen Danske Juletræer (Branchenverband Dänische Weihnachtsbäume).

Obwohl Dänemark der größte Exporteur von Weihnachtsbäumen in Europa ist, wird die Branche von vielen ausländischen Erzeugern unter Druck gesetzt. Erstmalig drücken niedrigere Exporterlöse den gesamten dänischen Exportwert von Weihnachtsbäumen und das dekorative Weihnachtsgrün auf 1 Milliarde Kronen (134 Millionen Euro), wie neue Zahlen zeigen.

„Das ist das sechste Jahr in Folge, dass die Exporterlöse sinken. Wir müssen schon zurück ins Jahr 1999 gehen, um etwas ähnliches zu sehen“, sagt Claus Jerram Christensen. Obwohl es in den letzten sieben bis acht Jahren ziemlich stabil war und im letzten Jahr etwa zehn Millionen Bäume mit einem kleinen Plus exportiert wurden, hilft es jetzt wenig.

„Wir stehen unter starkem Druck. Unser Hauptmarkt in Deutschland produziert inzwischen mehr und bessere Bäume. Gleiches gilt für Polen, England und Frankreich. Deutschland macht etwa die Hälfte der dänischen Weihnachtsbäume aus. Hier sanken die Preise 2017 um 14 Prozent.

„Seit 2012, als der Preis am höchsten war, mussten wir einen Preisrückgang um 42 Kronen (5,63 Euro) pro exportiertem Baum. Von 120 (16,09) auf jetzt 78 Kronen (10,46 Euro) pro Baum in Deutschland hinnehmen“, sagt Claus Jerram Christensen und fügt hinzu: „Viele Bäume werden heute unter Produktionskosten verkauft. Nicht jeder Produtent hat die Mittel und Möglichkeiten, da mithalten zu können. Insofern kam die Dürre auch zu einer schlechten Zeit für uns, obwohl die meisten Bäume schön grün aussehen und von guter Qualität sind.“

Laut dem Branchendirektor geht der Weg aber nach vorne, denn es ist in Dänemark immer noch etwas besser als in den anderen Ländern. „Außerdem müssen wir uns mehr auf dem osteuropäischen Markt konzentrieren, wo die Kaufkraft nach der Finanzkrise von 2008 zurückgekehrt ist“, sagt er.

von

Günter Schwarz – 25.11.2018